Marko Stankovic wurde am 11. April bei Sturms 5:0-Heimsieg über Altach mit schmerzverzerrtem Gesicht abtransportiert. Diagnose: Kreuzbandriss im linken Knie. Exakt 194 Tage, unzählige schweißtreibende Therapiestunden und etliche Einheiten in der Kraftkammer später gab Stankovic bei der 1:3-Niederlage gegen Salzburg sein Comeback in der Bundesliga.

"Es waren zwar nur fünf Minuten. Aber diese fünf Minuten waren extrem wertvoll. Es ist gut gelaufen. Für mich. Schade, dass wir nicht mehr holen konnten und ich den Kopfball nicht zu Roman bringen konnte", sagte Stankovic. Wie auch immer.

Die Nummer 10 ist wieder da

Sturms Nummer 10 ist also wieder zurück. Inwieweit Stankovic in den vier noch zu spielenden Herbstrunden zum Einsatz kommt, ist unklar. "Ich bin jetzt lange ausgefallen, daher kann ich auch keine Ansprüche stellen. Ich sage nur: Wenn ich gebraucht werde, bin ich da", sagt der 29-Jährige.

Vor seinem Bundesligaeinsatz lief Stankovic zwei Mal bei den Sturm Amateuren auf Probe. "Die zwei Partien waren extrem wichtig für mich. Und dort ist trotz der raueren Gangart nichts passiert", erzählt der Mittelfeldspieler, der seit diesem Zeitpunkt auch im Kopf wieder völlig angstfrei ist.

Alles Negative ausgeblendet

Sein Weg zurück ist beinahe einwandfrei verlaufen. "Es war meine erste Verletzung. Und ich bin der neuen Erfahrung positiv begegnet, habe alles Negative ausgeblendet", sagt Stankovic. Lediglich eine kurze negative Phase nach dreieinhalb Monaten warf ihn kurzfristig zurück. "Ich bekam eine Schwellung und fühlte mich wie frisch operiert", erinnert sich der Profifußballer.

Während der gesamten therapeutischen Phase haben ihn vor allem Vater Dejan und Frau Yvonne viel Unterstützung zukommen lassen. "Meine Frau und ich hatten in dieser Zeit nur ein Thema – wir sprachen ständig über das Knie."

Ein Danke an das Team

"Außerdem möchte ich mich bei Jürgen Mandl (Anm.: Sturm-Arzt) bedanken. Er hat mich gut operiert und sich immer über meine Fortschritte erkundigt. Das hat mir viel bedeutet. Und Walter Niederkofler (Anm.: Konditionstrainer) war sowieso ständig für mich da." Ähnlich wie im Spiel braucht es auch auf dem Weg zurück ein gutes Team mit guter Betreuung. Aber eigentlich hätte Stankovic noch gar nicht sein Comeback feiern sollen.

Doch Franco Foda wollte die Partie in Salzburg noch unbedingt gewinnen. Und dafür brachte er eben Stankovic ins Spiel. "Der Trainer bringt dich nur, wenn er keine Bedenken hat. Er hat mir das Vertrauen gegeben und das ist schön", sagt Stankovic, der nun auf weitere Einsätze hofft.

PETER KLIMKEIT