Eine Festung wünscht sich Franco Foda. Ein Stadion, das von fremden Mannschaften nur schwer einzunehmen ist. Eine Mannschaft, die zu Hause 90 Minuten lang überzeugenden Offensivfußball zeigt, während die Stimmgesänge der eigenen Fans dem Gegner kalt über den Rücken laufen. Es ist ein immer wiederkehrender Ruf nach der Heimmacht in Liebenau.

Dieser besteht nach wie vor – doch aktuell ist man davon noch etwas entfernt. Zwar feierte der SK Sturm jüngst zwei Heimsiege in Folge (3:1 gegen Altach, 2:0 gegen Austria Wien), aber erst wenn Sturm die gegen die Vorarlberger gezeigte Leistung bestätigt, käme man dem Titel „Heimmacht“ einen kleinen Schritt näher. „Altach ist Schnee von gestern. Es wird aber wichtig sein, gegen den Wolfsberger AC auf dem gleichen Level wie gegen Altach weiterzuspielen. Daran wollen wir anschließen“, sagt Sturm-Trainer Franco Foda. Gelingt dies nicht, dann verfällt Sturm Graz in alte Muster und lässt gegen einen der vermeintlich „Kleinen“ wertvolle Punkte um die oberen Ränge liegen.

Dass dies in dieser Saison im eigenen Stadion bereits geschah, zeigt der Blick auf die Heimtabelle (siehe oben). Sturm rangiert dort nur auf Rang sieben und hat in dieser Hinsicht einiges aufzuholen. Die jüngsten zwei Erfolge gegen Altach und die Austria waren die einzigen, davor reichte es in Liebenau nur zu drei Punkten aus Unentschieden. „Klar, es gab zu viele Remis“, sagt Foda, streicht aber Positives hervor: „Wir haben im heurigen Jahr zu Hause erst ein Spiel verloren.“ Es war das 2:3 gegen Salzburg im August dieses Jahres.

Die „Kleinen“ warten

Ein Blick auf den verbleibenden Spielplan der Herbstsaison verrät: Sturm bekommt die Chance, verlorene Punkte wieder gutzumachen. Die Grazer haben in den nächsten Heimspielen ausschließlich Gegner zu Gast, bei denen man zum Siegen verdammt ist, will man tatsächlich eine Heimmacht werden. Simon Piesinger weiß: „Sturm hat den Anspruch, diese Duelle für sich zu entscheiden.“ Wenngleich er zur Vorsicht mahnt, weil in der Bundesliga jede Mannschaft jeden Gegner bezwingen kann, „egal ob zu Hause oder auswärts“. In der Fremde warten in diesem Kalenderjahr nur noch drei Gegner auf Sturm: Rapid, Salzburg und die Austria.

Der Mittelfeldspieler warnt: „Der WAC ist besser, als es der Blick auf die Tabelle verrät.“ Die jüngste, positive Miniserie soll jedoch nicht wieder an Wert verlieren – daher will Sturm „mit derselben Leidenschaft wie im letzten Spiel zu Werke gehen“. Mit dieser und dem Zutun stimmgewaltiger Fans soll das eigene Stadion wieder zur Festung verkommen. 10.000 Karten wurden bereits verkauft.