Zweites Heimspiel, zweites Unentschieden. Der SK Sturm kommt auch gegen den SV Grödig nicht über ein 1:1-Remis hinaus und bleibt hinter den Erwartungen. Dabei startete der SK Sturm erwartungsgemäß tonangebend in das Spiel. Die Grazer hatten das Spiel in der ersten Hälfte über weite Strecken unter der Kontrolle. Es wurde jedoch schnell erkennbar, dass es an Lösungen mangelte. Das Abwehrbollwerk war für die Grazer anfangs nur einmal zu durchbrechen: Roman Kienast köpfte nach einem Corner auf das Tor, doch Grödig-Keeper Alexander Schlager parierte glänzend (3.).

Die folgenden Ansätze guter Offensivaktionen wurden nicht gut fertiggespielt, zudem ließ die Pressingmaschine der Grazer mit Fortdauer der ersten Hälfte nach. Der SV Grödig beschränkte sich großteils auf das Verteidigen und wenige Konterversuche - mit dem ersten Torschuss gelang den Salzburgern aber das Tor. Der Steirer Matthias Maak trifft nach einem Eckball per Kopf unhaltbar ins Kreuzeck (41.).

Tadic bestätigt Form

Voerst änderte sich wenig am Spiel der Grazer. Nach einer Stunde nahm Foda den harmlosen Kienast vom Feld und brachte Josip Tadic - und bewies damit ein goldenes Händchen. Unmittelbar nach einer Riesenchance für Grödiger Bernd Gschwaidl bringt der starke Donis Avdijaj eine Flanke, die Tadic per wunderschönem Seitfallzieher verwertet (73.) und den aufgrund der Spielanteile verdienten Ausgleich erzielt.

Josip Tadic erzielte den wunderschönen Ausgleich
Josip Tadic erzielte den wunderschönen Ausgleich © APA/ERWIN SCHERIAU

Dann war es ausgerechnet der Ex-Grödiger, der die Grazer schwächte. Marvin Potzmann foulte Lucas Venuto als letzter Mann und musste vom Feld - der Aktion ging allerdings eine Abseitsposition voraus, die der Linienrichter nicht erkannte. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, wurde vom Assistenten aber berichtigt und gab doch nur Freistoß, den der eingewechselte Roman Wallner von der Strafraumgrenze in die Mauer hämmerte (85.). Sturm kam durch die numerische Unterlegenheit nur noch selten vor das Grödig-Tor und hat letzten Endes Glück, dass Venuto in der Schlussphase mehrfach das Tor verfehlte.

Avdijaj war verärgert

Sturm Graz wartet noch auf den ersten Dreier in der neuen Saison. Der stärkste Grazer, Donis Avdijaj, erkannte das Problem der Grazer - Sturm findet gegen solch tiefstehende Gegner keine Mittel: "Es ist schwer, wenn Grödig so einen Grottenkick spielt. Wir müssen uns an der Nase fassen und ein System finden, wie wir so ein Abwehrbollwerk knacken können."

Der beste Grazer: Donis Avdijaj
Der beste Grazer: Donis Avdijaj © APA/ERWIN SCHERIAU

Franco Foda war enttäuscht, weil das Gegentor vermeidbar war. In der zweiten Hälfte wollte er durch die Wechsel "die Mittelfeldzone schneller überspielen. Das ist uns nicht schlecht gelungen, der Ausgleich war verdient. Der Ausschluss und der Fast-Elfmeter waren aber wegen der nicht erkannten Abseits-Position eine Frechheit. Aufgrund der Umstände müssen wir mit dem Punkt leben können."

Klem verletzt

Sturm muss neben der verlorenen Punkte einen zusätzlichen Wermutstropfen hinnehmen: Christian Klem unterbrach nach 20 Spielminuten einen Sprint und musste das Spielfeld verletzt verlassen. Er zog sich eine Muskelverletzung zu, über den genauen Verletzungsgrad ist noch nichts bekannt.

DAVID BAUMGARTNER