Kein Spiel für schwache Nerven. Der SK Sturm lag gegen den Tabellenletzten aus Wiener Neustadt zur Pause bereits mit 0:2 zurück. Philip Hellquist traf für die Gäste doppelt.
Marko Stankovic verlor den Ball im Mittelfeld an den ehemaligen Sturm-Spieler Herbert Rauter - den Konter verwertete Hellquist per Kopf zu Führung (7.). Kurz danach fast das 2:0 für die Gäste. Kristijan Dobras scheiterte jedoch alleine vor Tormann Christian Gratzei. Sturm kam danach besser ins Spiel, hatte in der ersten Hälfte 78% Ballbesitz. Doch Thorsten Schick und Neuzugang Bright Edomwonyi scheiterten aus aussichtsreicher Position. Dem Treffer am nächsten kam Stankovic, der an der Latte scheiterte. Es kam, wie es kommen musste: Philip Hellquist erzielte mit seinem zweiten Treffer die 2:0-Führung (36.). Zwei Minuten später reagierte Trainer Franco Foda und brachte Rückkehrer Roman Kienast für Daniel Offenbacher. Auch die Gäste wechselten vor der Pause. Dominik Hofbauer kam für den angeschlagenen Herbert Rauter (41.).
Sturm drehte Rückstand
Die Pausenansprache von Foda dürfte ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Nur fünf Minuten nach Wiederbeginn traf Kienast mit einem Schuss aus rund 20 Metern (50.). Die Heimelf war vor kanpp 8000 Zusehern am Drücker, nach einer einstudierten Freistoßvariante köpfelte Kapitän Michael Madl zum 2:2 ein (58.). Nach dem Ausgleich wurde das Tempo von beiden Teams ein wenig zurückgeschraubt, erst in der Schlussphase wurde es wieder hektisch. Bei Sturm kam Neuzugang Donis Avdijaj in der 81. Minute ins Spiel, und auch seine Einwechslung machte sich wenig später bezahlt. Nach einer Kienast-Hereingabe ließ Avdijaj den Ball mit seinem ersten Ballkontakt auf Martin Ehrenreich abprallen, und der Verteidiger erzielte den umjubelten Treffer zum 3:2. Als bereits alle mit dem Heimsieg der Grazer rechneten, stach Wiener Neustadt-Joker Dominik Hofbauer. Nach einer schwachen Abwehr von Lukas Spendlhofer nahm Hofbauer den Ball volley - keine Chance für Christian Gratzei (88.). Die letzte Aktion gehörte wieder den Grazern. Donis Avdijaj scheiterte jedoch aus kurzer Distanz per Kopf.
In der Tabelle verkürzte Schlusslich Wiener Neustadt den Rückstand auf Admira Wacker und hält nun bei 16 Punkten. Sturm liegt mit 29 Punkten auf Rang fünf der Tabelle. Der Rückstand auf Rang zwei beträgt vier Punkte.
Stimmen:
Franco Foda: "In der ersten Hälfte hatten wir viele Torchancen, die man einfach nützen muss. Aus drei Chancen der Neustädter sind zwei Tore gefallen. Im Umschaltspiel nach Ballverlust haben wir uns sehr schlecht verhalten. Nach der 3:2-Führung darf man dieses Gegentor nicht mehr bekommen, da muss man mit Haut und Haar verteidigen. Mit dem Eintausch von Roman Kienast wollte ich neue Akzente setzen. Insgesamt kann ich nicht zufrieden sein, solche Kontertore darf man nicht bekommen, wenn man international spielen will. Wir haben noch 16 Endspiele für einen Europacupplatz."
Roman Kienast: "Zufrieden oder enttäuscht? Das ist eine gute Frage. Mein Tor freut mich persönlich, aber es ist ärgerlich, wenn man dann noch den Ausgleich erhält, auch wenn es ein wunderschönes Tor war."
Helgi Kolvidsson (Wr. Neustadt-Trainer): "Wir haben in der ersten Hälfte sehr effektiv nach Ballgewinn gespielt. In der zweiten hätten wir uns in der Anfangsphase besser bewähren müssen. Das 2:2 war ein Schock für die Mannschaft. Am Ende ein Kompliment an sie, da war einiges, worauf wir aufbauen können. Hellquist hat sich so präsentiert, wir wir ihn im Training erlebt haben."
