Schwere Schnitzer im Spielaufbau von Marco Meilinger und Thomas Salamon machten den Grazern das Herausschießen eines 2:0-Vorsprungs recht einfach. "Wir haben uns mit individuellen Fehlern selbst auf die Verliererstraße gebracht", bilanzierte Trainer Gerald Baumgartner ernüchtert. Um die Verliererstraße wieder zu verlassen, dafür fehlte der Austria an diesem Nachmittag fast alles.

"Wir haben offensichtlich zu wenige Typen in der Mannschaft, die solche Spiele dann noch drehen können", stellte Baumgartner fest. Als Lichtblicke nannte der Salzburger aber immerhin die Leistungen der eingewechselten Alexander Gorgon und Martin Harrer. Für die allgemeine Verunsicherung in der Austria-Mannschaft nach dem 0:1 (15.) hatte im Austria-Lager niemand eine echte Erklärung.

"Dass uns ein, zwei Gegentore so aus der Spur bringen, ist nicht wirklich erklärbar. Die Verunsicherung war spürbar", sagte Innenverteidiger Lukas Rotpuller, der für die kommenden Tage forderte: "Wir müssen noch enger zusammenrücken und noch härter trainieren."

Der Aufschwung nach den Pflichtsiegen in der Liga gegen Wr. Neustadt (2:0) und im Cup gegen Hartberg (6:0) ist bei der Austria damit wieder dahin. Und nun steht das Wiener Derby am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion gegen Rapid vor der Tür. "Die Situation ist schwierig, sehr schwierig sogar. Aber ich habe sowieso keine Angst, auch nicht vor einem Derby. Wir brauchen jetzt frische Köpfe und frische Körper", meinte Baumgartner.

Für Marko Stankovic hätte die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte nicht schöner laufen können. "Von solchen Spielen träumt jeder Fußballer", meinte der Sturm-Kicker, der nach einem Tor und einem Assist bei seiner Auswechslung sogar von den Austria-Fans gefeiert wurde. "Wir haben alles richtig gemacht. Man muss zwar immer selbstkritisch sein, aber ich habe selten so gut gespielt wie in diesem Match", meinte Stankovic überglücklich.

Auch sein Offensivpartner Marco Djuricin, der für die restlichen zwei Treffer sorgte, war naturgemäß zufrieden: "Wenn man gegen die Austria auswärts 3:0 gewinnt, darf man stolz sein. Aber wir müssen demütig bleiben und weiter hart arbeiten."

Für Trainer Franco Foda endete damit die Wiener Woche, die mit zwei Niederlagen gegen Rapid in Liga und Cup begonnen hatte, doch noch mit einem Happy End. "Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert, ich bin sehr stolz. Man hat gesehen, was in dieser Mannschaft steckt. Aber es gibt noch einiges zu tun", merkte der Deutsche an.