"Es ist mir eine Ehre, für diesen Verein zu spielen." Diesen Satz haben Sie bei Ihrer Vertragsverpflichtung vor zwei Jahren gesagt. Trifft diese Aussage auch heute noch zu?

MICHAEL MADL: Klar doch. Sturm Graz ist ein besonderer Verein und wird auch immer ein besonderer Verein bleiben.

Und Sie sind stolz, Kapitän zu sein?

MADL: Ich bin Kapitän. Aber wir arbeiten immer im Mannschaftsverbund. Christian Gratzei, Daniel Beichler, Marko Stankovic und ich versuchen, die jungen Spieler zu führen.

Eine leichte Aufgabe?

MADL: Die Stimmung in der Kabine war und ist sehr gut. Wenn wir nicht zusammenhalten würden, wäre hier schon vieles zusammengebrochen.

Sprechen Sie einen aktuellen Anlass an?

MADL: Nein. Aber bei Sturm reden Leute mit, die keine Ahnung haben. Das ist vielleicht so, weil Sturm die ganze Steiermark interessiert. Aber es ist nicht immer einfach. Auch bei der Austria war immer etwas los, aber hier in Graz ist es schlimmer.

Was genau meinen Sie?

MADL: Bei einer Niederlage - wie zum Auftakt in Altach - wird gleich die Krise ausgerufen. Das kapier ich nicht. Es gibt bei Sturm nur Schwarz oder Weiß.

Das hat der Klub so an sich . . .

MADL (lacht): Stimmt, also passt eh alles. Aber im Ernst: Die ständigen Nebengeräusche auszublenden, ist nicht immer einfach. Klar, wir sind Profis und konzentrieren uns auf unseren Job, auf das Training und die Spiele. Aber es werden Dinge ins Spiel gebracht, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen, das nervt gewaltig.

Haben Sie eine Lösung parat?

MADL: Das ist ganz einfach. Wir als Mannschaft müssen Erfolge feiern, dann hören sich viele Dinge auf. Das ist und in den vergangenen zwei Jahren aber nicht in dem Ausmaß gelungen, in dem wir es vorhatten.

Und wann sollte es gelingen?

MADL: Wir sind eine junge, hungrige und dynamische Mannschaft, die einen guten Fußball spielt. Wir müssen es nur noch in den Spielen zeigen. Im Training ist oft mehr Aggressivität dabei als dann am Wochenende.

Woran liegt das?

MADL: Wenn wir das wüssten, wären wir schon einen Schritt weiter. Aber wir werden in Grödig 5:0 gewinnen. Und dann passt alles und alle sind zufrieden. Dann ist die Krise wieder beendet.

Ein Mann, ein Wort.

MADL: Wir werden gegen eine gute Grödiger Mannschaft eine gute Leistung brauchen, um dort zu gewinnen. Aber wir werden heuer noch attraktive und erfolgreiche Spiele von Sturm sehen. Das ist fix.