Rapid hat im Kampf um den Meistertitel wichtige Punkte verloren. Die Hütteldorfer kamen am Sonntag im Hanappi-Stadion gegen Sturm Graz trotz zahlreicher Chancen in der ersten Hälfte nicht über ein 1:1 hinaus und liegen nun drei Punkte hinter Spitzenreiter Salzburg. Während der Gäste-Interimscoach Thomas Kristl mit dem Remis gut leben konnte, trauerte Rapid-Trainer Peter Schöttel dem Sieg nach.

Nach dem Geschmack des Wieners hätte Rapid die Partie schon in der ersten Hälfte entscheiden müssen. "Bei einem 2:0 wäre die Geschichte erledigt gewesen", vermutete Schöttel.

Vom Führungstreffer in der 13. Minute durch Guido Burgstaller bis zur Anfangsphase der zweiten Hälfte boten die Grün-Weißen ihre wohl beste Leistung im Frühjahr, spätestens nach dem 1:1 von Rubin Okotie in der 61. Minute aber riss der Faden. "Das ist natürlich auch eine mentale Geschichte", sagte Schöttel.

Offensichtlich wartet auf den Wiener im psychologischen Bereich noch ein hartes Stück Arbeit. Dass Rapid nicht wirklich auf Touren kommt, liegt laut Schöttel jedoch nicht nur an der mentalen Schwäche. "Wir hatten im Frühjahr nie den Rhythmus wie im Herbst, es gab bei uns immer wieder verletzte und gesperrte Spieler."

Youngsters mit Formschwankungen

Auch Sturms Interimsbetreuer Kristl wünscht sich ein Ende der Verletztenmisere. "Ich sehne die Zeit herbei, wenn die Routiniers wieder dabei sind. Die Jungen unterliegen Formschwankungen", erklärte der Deutsche.

Die Steirer hätten fast noch drei Punkte aus dem Hanappi-Stadion mitgenommen, doch Bukva ließ kurz vor Schluss die große Chance auf den zweiten Sturm-Treffer aus. "Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen", sagte Kristl über die Aktion, die auch Schöttel ins Schwitzen brachte. "Aufgrund der ersten Hälfte waren es zwar zwei verlorene Punkte. Aber wenn ich die Möglichkeit von Bukva sehe, wird das Unentschieden gerecht gewesen sein."