Kapitän Steffen Hofmann setzt seine aktive Fußball-Karriere wie erwartet im Sommer bei Rekordmeister Rapid fort. Der mit Saisonende auslaufende Vertrag des 35-jährigen Mittelfeldspielers wurde um ein Jahr bis 2017 verlängert. Hofmann wird die Mannschaft damit auch noch im neuen Allianz Stadion anführen.

"Ich freue mich, dass es jetzt über die Bühne gegangen ist, wir haben uns im Trainingslager zusammengesetzt und schnell geeinigt", sagte Rapids Routinier. Die Entscheidung, weiterspielen zu wollen, habe er bereits vor Weihnachten getroffen. "Ich hatte im Herbst körperlich keine Verletzungen, bin topfit und es macht Spaß, mit der Mannschaft zu spielen", erklärte Hofmann.

Im Herbst konnten die Wiener auch in der Europa League reüssieren, Rapids Mittelfeldchef wurde für seine Vorstellungen ins Team der Gruppenphase gewählt. "Die ganze Entwicklung der Mannschaft ist für meine Entscheidung ausschlaggebend gewesen, die Erfolge in der Europa League alleine waren es nicht", betonte Hofmann.

Neues Stadion als Anreiz

Die Aussicht auf ein Antreten im neuen Stadion, das im Sommer eröffnet wird, war ein weiterer Grund, die Schuhe nicht an den Nagel zu hängen. "Das neue Stadion ist für jeden Spieler ein Anreiz, aber würde ich mich nicht so fit fühlen, wäre es trotzdem im Sommer vorbei gewesen", verlautete Hofmann. Spezielles Erfolgsgeheimnis für seine Fitness hat der 35-Jährige aber keines. "Ich versuche mich gesund zu ernähren, setze auf wenig Zucker und Kohlenhydrate unter der Woche, vor den Spielen aber schon", erklärte Hofmann.

Das hat seine Wirkung nicht verfehlt. Im Herbst war er mit sieben Treffern (plus sechs Assists) in 27 Pflichtspielen so torgefährlich wie lange nicht. Im Europacup traf er viermal, hatte maßgeblichen Anteil am Einzug ins Europa-League-Sechzehntelfinale, in dem es am 18. und 25. Februar gegen Valencia geht. "Er ist ein hervorragender Spieler, wir haben im Herbst gesehen, dass er ungemein wichtig für uns ist", ist Coach Zoran Barisic froh über die Vertragsverlängerung. Das soll sich auch im Frühjahr nicht ändern. "Er ist körperlich in einem sehr guten Zustand, ich erhoffe mir weiter starke Leistungen", setzt Rapids Trainer auf seinen verlängerten Arm auf dem Platz.

Möglich ist, dass Hofmann den Rapidlern auch über den Sommer 2017 hinaus noch als Spieler zur Verfügung steht. "Wenn ich nächstes Jahr dastehe und es geht mir körperlich gut, kann es auch gut sein, dass ich noch ein Jahr dranhänge", hält sich der Rapid-Kapitän alles offen.

Hofmann trug bei Rapid schon zwischen 2003 und 2005 und in der Folge seit 2008 die Kapitänsschleife. Mit Richard Kuthan (1991 bis 1925) und Franz Binder (1937 bis 1948) waren nur zwei Spieler in der Clubgeschichte länger Kapitän. "Gerade für unsere junge Mannschaft ist es enorm wichtig, weiter einen so erfahrenen Leader in ihren Reihen zu haben. Steffen Hofmann ist nicht nur sportlich, sondern auch abseits des Platzes eine enorm wichtige Persönlichkeit für unseren Club", erklärte Sport-Geschäftsführer Andreas Müller. Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek schloss sich den Lobeshymnen an: "Steffen Hofmann ist die Galionsfigur unseres Vereins."

Die wird auch nach der aktiven Karriere fix bei den Hütteldorfern tätig sein. "Darauf haben wir uns verständigt", sagte Peschek. Sponsorenbetreuung und -akquise könnten ein Themenbereich sein. Genau festgelegt wird die Funktion aber erst nach dem Karriereende. Ins Trainergeschäft einzusteigen ist für Hofmann eher kein Thema. "Das ist nicht wirklich mein Ziel, es wird sicher eine Lösung geben, mit der ich zufrieden bin", betonte der fünfmalige "Rapidler des Jahres".