Mit dem WAC und Altach treffen heute (19 Uhr) zwei Mannschaften in der Lavanttal-Arena aufeinander, bei denen das bisherige Pflichtspiel-Programm in dieser Spielzeit schon seine Spuren hinterlassen hat. Beide Teams qualifizierten sich in der Vorsaison wider Erwarten für das internationale Geschäft, indem sie mit teils starken Leistungen jeweils eine Runde erfolgreich überstehen konnten. Doch gänzlich ohne Nebenwirkungen für das Tagesgeschäft Bundesliga blieb das Abenteuer Europa nicht - die Gäste aus Vorarlberg liegen nach sechs Runden mit drei Punkten am Tabellenende, auch der WAC hat nur einen Zähler mehr auf der Habenseite.

"Altach hatte dasselbe Problem wie wir. Viele Spiele kosten einfach Kraft", kann sich Wölfe-Trainer Didi Kühbauer in die Situation des Kontrahenten, der erst am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation an Belenenses Lissabon gescheitert ist, hineinversetzen.

Wenig Vorbereitungszeit


In den letzten Wochen stellte für den 44-Jährigen aber nicht nur der Kräfteverschleiß, sondern die fehlende Vorbereitungszeit auf den jeweiligen Gegner ein Problem dar. "Bei unserem Programm folgte auf ein Spiel nur die Regeneration und dann das Abschlusstraining. Da bleibt wenig Zeit, um neue Dinge einzustudieren." Im Gegensatz zu den Vorarlbergern hatte Kühbauer in dieser Woche mit seinen Schützlingen jedoch den Vorteil, sich ausschließlich auf die heutige Aufgabe vorzubereiten zu können. "Wir müssen so oder so ein gutes Spiel abliefern und die drei Punkte einfahren, auch weil wir frischer sind."

Außerdem kann der Burgenländer wieder auf die zuletzt rekonvaleszenten Manuel Weber und Philip Hellquist zurückgreifen, mit Issiaka Ouedraogo ist zudem die lang ersehnte Verstärkung im Angriff erstmals mit an Bord. Der Nationalstürmer aus Burkina Faso steht trotz zuletzt fehlender Spielpraxis bei der Admira im Kader und wird laut Kühbauer "vermutlich von der Bank kommen, obwohl ich ihn ohne Bedenken schon von Beginn an bringen könnte".

Doch nicht nur aufgrund der größeren Kraftreserven und neuen Möglichkeiten im Sturm-zentrum geht der WAC zuversichtlich in die Partie, auch die Statistik spricht für die Lavanttaler. In der Bundesliga mussten sich die Wölfe zu Hause Altach noch nie geschlagen geben, obendrein hat das Team von Trainer Damir Canadi die jüngsten drei Auswärtspartien allesamt verloren.

Richtungsweisende Partie


Mit einem vollen Erfolg könnten Sollbauer und Co. nicht nur den Negativlauf der Vorarlberger in der Fremde prolongieren, sondern selbst den Anschluss ans Tabellenmittelfeld finden. "Zusätzlich wäre es für die Spieler mit einem Sieg im Kopf leichter, in die Länderspiel-Pause zu gehen", so Kühbauer.

UWE BLÜMEL