Der Titelverteidiger offenbarte vor der zweiwöchigen Länderspielpause ebenfalls einen kleinen Hänger und verlor zwei der jüngsten drei Partien. Gegen die Austria kündigte Trainer Adi Hütter deshalb ein anderes Auftreten als zuletzt an. Dieses Ziel hat jedoch auch Ogris in seiner noch kurzen Trainertätigkeit im Oberhaus.

Hauptaugenmerk des Erz-Austrianers in den vergangenen zwei Wochen war es, die Spielfreude beim Tabellensiebenten zurückkehren zu lassen. "Wir haben vor allem daran gearbeitet, die Stimmung in der Mannschaft zu heben. Das haben wir gut geschafft. Wir haben aber auch im taktischen Bereich und an der Fitness gearbeitet", berichtete Ogris. "Spaß und Spiel" standen demnach im Vordergrund: "Das hat die Mannschaft, denke ich, gut angenommen."

Unter dem 50-Jährigen gibt es auch für unter Vorgänger Gerald Baumgartner Aussortierte wie Ex-Kapitän Manuel Ortlechner oder Florian Mader eine neue Chance. "Über Trainingsleistungen kann sich jeder für die Mannschaft qualifizieren, die Karten sind neu gemischt", meinte Ogris. Ortlechner und Mader stünden auch im Kader für die Reise nach Wals-Siezenheim. Nicht mit dabei sind der gesperrte Vance Sikov sowie die Verletzten wie Alexander Gorgon oder Jens Stryger Larsen.

Dass mit Salzburg ein schwieriger Kontrahent wartet, war dem Interimstrainer der Austria bewusst. An der Ausgangslage ändert sich für Ogris dadurch aber nichts. "In Wahrheit ist es egal, wo wir spielen. Wir müssen jedes Spiel topmotiviert ins Spiel starten", sagte der ehemalige Teamstürmer. Das Spiel bei Österreichs Topmannschaft sei auch eine Chance, Selbstvertrauen zu sammeln.

Die Austria müsse sich gegen Salzburgs Offensivkraft stemmen. Selbst wolle man ebenfalls "Nadelstiche setzen". Die Feststellung, dass Salzburgs erster Verfolger Rapid bzw. dessen Fans Ogris bei seiner Aufgabe vielleicht die Daumen drücken, brachte den Austria-Coach zum Schmunzeln. "Noch nie", antwortete er auf die Frage, wie oft dies seiner Meinung nach schon passiert sei.

Für Salzburg ist die Partie auch die Möglichkeit, für die 2:3-Heimniederlage im Herbst Revanche zu nehmen. In Wien setzte sich der Meister anschließend dank drei Toren von Alan mit 4:2 durch. Vom in der Winterpause nach China abgewanderten brasilianischen Austria-Schreck (11 Tore gegen Austria) droht den Gästen nun aber keine Gefahr mehr.

Trainer Hütter sah in den vergangenen zwei Wochen sein Aufgabengebiet ohnehin im Spiel ohne Ball. "In 26 Spielen haben wir 72 Tore erzielt, aber 34 Gegentore bekommen, das ist bedeutend zu viel für einen Spitzenreiter. Wir haben nur siebenmal zu null gespielt", rechnete der Vorarlberger vor. "Wir müssen ganz klar fokussiert sein auf die zehn Spiele plus hoffentlich drei Cup-Spiele. Die will ich möglichst zu null gestaltet haben", forderte Hütter.

Sechs Punkte beträgt das Guthaben des Tabellenführers auf Rapid und Altach. Eine Drucksituation sehen die Bullen diesbezüglich aber nicht. "Wir sind nicht 'nur' sechs Punkte vorne, wir sind sechs Punkte vorne. Andere wären froh darüber", betonte Stefan Ilsanker. Der ÖFB-Teamspieler könnte am Karsamstag in der Abwehr beginnen. Nicht dabei sind bei Salzburg die Außenverteidiger Christian Schwegler (gesperrt) und Andreas Ulmer (Adduktorenverletzung).

Die Austria sehen die Salzburger trotz der violetten Krise als Gegner mit Qualitäten. "Die Austria ist nicht dort, wo sie hinwollen und meiner Meinung nach auch hingehören", sagte Ilsanker. Hütter vermutete bei den Wienern durch die Trainerrochade neuen Elan: "Er hat neue Ideen. Was er ihnen sicher einhauchen wird, ist 100-prozentige Leidenschaft und Begeisterung." Verkauft wurden für die Partie bereits über 10.000 Tickets. Ein Euro pro Karte geht an die Stiftung "Wings for Life".