Der Traum Champions League war schnell ausgeträumt. Das Ziel Europa League wurde verpasst. Red Bull Salzburg hat nur noch die heimische Meisterschaft inklusive ÖFB-Cup. Aber was war passiert mit dem zweimaligen Double-Gewinner? Dem Konzern-Klub raubte man schlichtweg die Energie in Form von vielen Abgängen, die ein Klub nur schwer verkraften kann.
Sadio Mane schoss sich noch selbst aus dem Kader. Es folgten unter anderem die Abgänge von Kevin Kampl, Alan, Dusan Svento, Marcel Sabitzer, Andre Ramalho, Stefan Ilsanker, Massimo Bruno. Es herrschte ein Ausverkauf im Bullenstall, weil es einer wollte, der dazu die Kompetenz verliehen bekam. Ralf Rangnick baute den Kader nach seinen Vorstellungen um, holte den für ihn geeigneten Trainer Roger Schmidt. Was damals folgte, war eine Blamage gegen Düdelingen. Der Höhenflug, auch in der Europa League, folgte etwas später. Auf die angesehenste Fußballbühne – die Champions League – schafften es die Festspielstädter nie.

Neues Ensemble gesucht

Und genau damit nahm das Schauspiel seine Wende. Regisseur Rangnick verlor mehr und mehr die Lust, auf der österreichischen Kleinkunstbühne mitzuwirken, wechselte wieder ins Weltmeisterland. Auch, wenn es bei RB Leipzig vorerst nur die zweite Leistungsstufe ist. Teile der Bestbesetzung nahm er mit aus Salzburg, um als Sportdirektor und Trainer in Personalunion bei seinem neuen Klub glänzen zu können.

Für Salzburg bedeutete dies einen Umbruch, ein neues Ensemble zusammenzustellen. Dass man bei der Neuausrichtung dem Jugendwahn verfiel, hat kurzfristig die Folge von eklatanten Formschwankungen. Mittel- und langfristig könnten die aktuellen Protagonisten bei entsprechend konstanter Arbeit wieder für Applaus von den Rängen sorgen. Der eingeschlagene Kurs wird beibehalten, die „Rangnick’schen Einflüsse“ sollten endgültig stillgelegt sein.

„Wir werden all unsere Energie reinstecken, gemeinsam mit dem Trainer und der Mannschaft“, sagte Salzburg-Geschäftsführer Jochen Sauer. Trainer Peter Zeidler bleibt also. Und wie sehr sich die Mannschaft noch ändert, wird sich bis zum Transferende am 31. August zeigen. Deutschlands U21-Teamspieler Hany Mukhtar wurde für ein Jahr leihweise von Benfica Lissabon verpflichtet, Kapitän Jonatan Soriano für „unverkäuflich“ erklärt und Marco Djuricin wird wohl bei Brentford landen. Es wird also noch justiert an einem schlagkräftigen Kader für eine internationale Zukunft.