"Der Druck liegt bei ihnen", betonte Kapitän Philipp Netzer, der aber überzeugt ist: "Die Sensation ist zu schaffen." Man könne den Aufstieg in die Europa-League-Gruppenphase packen, "wenn wir als Mannschaft auftreten und die Kompaktheit wieder stimmt." Mit dem Gegner wolle man sich nicht mehr beschäftigen. "Der Fokus liegt nur auf uns. Wir wissen, was wir brauchen", meinte Canadi, der die Aufstellung laut eigener Aussage noch nicht im Kopf hat.

Wenn das Kunststück gelingt, wäre das jedenfalls "über alles zu stellen, was wir bisher erreicht haben. Das würde auch den Meistertitel in der Ersten Liga und das letzte Jahr in den Schatten stellen", stellte Canadi klar. "Wir können etwas schaffen, was noch nie da war in Vorarlberg", ergänzte Netzer.

Ähnlich vorsichtig wie sein Kollege aus Österreich äußerte sich Belenenses-Coach Sa Pinto. Er erwarte eine sehr starke Altacher Mannschaft, die seinem Team alles abverlangen werde. "Wir wissen, was sie im Stadion von Vitoria Guimaraes (Anm.: in der 3. Qualifikationsrunde) geleistet haben. Wenn sie wieder 4:1 gewinnen, sind wir ausgeschieden. Wir müssen voll konzentriert sein und sehr diszipliniert ans Werk gehen."

Die Ausgangslage sieht Sa Pinto nach dem Hinspiel nicht wesentlich verändert. "Wir sind natürlich sehr glücklich mit dem Resultat, das wir in Österreich geholt haben. Aber wir sehen es so, als würde es weiter 0:0 stehen", sagte der Belenenses-Coach.

Sa Pinto hofft nicht zuletzt auf die zahlreiche Unterstützung von Anhängern, die das Estadio do Restelo im Normalfall nur dann beehren, wenn es gegen die Topclubs Benfica, Sporting oder den FC Porto geht. "Wir können Geschichte schreiben", unterstrich der Ex-Teamstürmer die Bedeutung des Spiels. Man rechnet mit 6.000 Zuschauern oder mehr, was diesbezüglich schon ein Erfolg wäre.

Ein großes Geheimnis wird bei Belenenses weiter um den Fitnesszustand von Carlos Martins gemacht. Über einen Einsatz des Spielmachers, der zuletzt wegen Wadenproblemen außer Gefecht war, wolle der Trainer erst kurzfristig vor dem Match entscheiden.