Wieder ist es passiert. Wieder trauert der Fußball um einen Spieler, einen Kollegen, einen Menschen. Diesmal hat das Schicksal in Kaisersdorf im burgenländischen Bezirk Oberpullendorf zugeschlagen. Der tragische Zwischenfall ereignete sich am Freitagnachmittag in der Mitte der ersten Halbzeit im Spiel zwischen dem ASK Kaisersdorf und dem ASK Weppersdorf.

Ein 21-Jähriger ist zusammengebrochen, dabei hatte er zuvor zwei Tore erzielt. Spieler und Funktionäre haben versucht, ihm zu helfen. „Dann hat sofort die Reanimation mit Eintreffen des Notarztes begonnen. Das hat eine Stunde auf dem Platz gedauert, dann wurde er in das Krankenhaus Oberpullendorf gebracht, wo ihm leider nicht mehr geholfen werden konnte“, sagte Tormanntrainer Erwin Pogats im Interview mit dem ORF Burgenland. Die Todesursache war zunächst unklar, Vorerkrankungen seien nicht bekannt gewesen. Ohne Kenntnis der genauen Todesursache ist eine Diagnose unseriös.

Sportler sind gefährdet

Oft ist der plötzliche Herztod die Ursache für das Ableben bei Leistungssportlern, insbesondere bei Fußballern. Kristina Köppel-Klepp, Mannschaftsärztin beim SK Sturm, erklärt: „Fußballer sind in einem Spiel einer extremen Stop- and-go-Belastung ausgesetzt. Das ist vergleichbar mit einem intensiven Intervalltraining, bei dem das Herz extrem beansprucht wird, wesentlich mehr als bei Ausdauersportlern.“

Hundertprozentige Sicherheit gibt es für Sportler nicht. Selbst wenn Profis – wie etwa bei Sturm Graz – einmal jährlich beziehungsweise bei Bedarf nach einer Erkrankung kardiologisch durchgecheckt werden. „Organische Ursachen können mittels EKG-, Belastungs-EKG- und Herzultraschall-Untersuchung ausgeschlossen werden. Wir Ärzte geben dann grünes Licht, wenn alle Befunde da sind“, sagt Köppel-Klepp.

Aber nicht alle Herzerkrankungen lassen sich so ausschließen. Außerdem können Sportler bei körperlicher Anstrengung akut von einer Viruserkrankung befallen sein oder unerkannte genetische Herzfehler haben. Eine weitere erhebliche Gefahr sind nach Angaben von Köppel-Klepp übergangene Infektionserkrankungen.

Defibrillator wäre wichtig

Das Wichtigste bei allen Herzstillständen ist die sofortige Herzmassage beziehungsweise der Einsatz eines Defibrillators, der bei allen Sportveranstaltungen unbedingt an Ort und Stelle sein sollte. Die Behandlung mit dem „Schockgeber“ erhöht die Überlebensrate um 70 Prozent.

PETER KLIMKEIT