Meister Salzburg bleibt in der Europa League auf dem Erfolgsweg. Mit einem 3:1-(2:1)-Erfolg bei Celtic Glasgow sicherte sich die bereits für das Sechzehntelfinale qualifizierten Mozartstädter am Donnerstag nicht nur den Gruppensieg, sondern beendeten auch eine rot-weiß-rote Europacup-Durststrecke. Salzburgs Sieg war im 14. Anlauf der erste eines österreichischen Teams in Schottland überhaupt.

Der Brasilianer Alan führte die Elf von Adi Hütter im legendären Celtic Park mit frühen Toren in der 8. und 13. Minute auf die Siegerstraße. Celtic schaffte nach einer halben Stunde durch den Norweger Stefan Johansen (30.) der Anschlusstreffer. In der zweiten Spielhälfte drückten die Hausherren vergeblich auf den Ausgleich, ehe Naby Keita in der Nachspielzeit zuschlug (92.).

Nach fünf Runden hat Salzburg nun 13 von 15 mögliche Zähler geholt. Zum Abschluss wartet am 11. Dezember das Heimspiel gegen Astra Giurgiu. Celtic hat trotz der Heimniederlage den Aufstieg ebenfalls bereits vorzeitig in der Tasche.

Eiskalt verwertet

Mit dem klaren Ziel, Platz eins zu fixieren, war Salzburg auf die Insel aufgebrochen - und die Gäste ließen sich nicht lange bitten. Die mit nun 16 Treffern in fünf Partien weiter torgefährlichste Mannschaft der Gruppenphase legte forsch los, Celtic fand sich schnell in der Rolle des reinen Zerstörers wieder. Anders als beim 2:2 in Salzburg im ersten Vergleich nutzten die "Bullen" ihre Möglichkeiten zunächst auch eiskalt.

Vorerst war etwas Glück dabei, als Alan ein von Charlie Mulgrew abgefälschter Bruno-Schuss vor die Füße fiel. Der nach seinem Bändereinriss erstmals wieder von Beginn an am Platz stehenden Stürmer verwertete Volley zur Führung. Fünf Minuten später verlängerte Ramalho per Kopf einen Eckball auf seinen Landsmann, der den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen bugsierte.

Für Alan war es Treffer Nummer sechs in der Gruppenphase, womit er seinen Kapitän Jonatan Soriano (5 Tore) als Toptorjäger der Salzburger ablöste. Der Spanier war vor der Partie von der schottischen Presse als größter Gefahrenherd auserkoren.

Celtic wirkte nach Alans Doppelschlag einigermaßen konsterniert. Die Schotten hatten seit dem Remis in Salzburg in 13 Pflichtspielen bei einer Niederlage zehn Siege gefeiert. Mit mehr Kampf als geordnetem Spielaufbau gelang den Grünweißen aus Glasgow dennoch der Anschlusstreffer: Johansen verwertete einer Hereingabe des Honduraners Emilio Izaguirre volley.

Die bekannt lautstarke Anhängerschaft wachte wieder auf, Salzburg ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Zwar kam die Hütter-Elf ihrerseits nicht mehr in die Gefahrenzone, wirkte in der Defensive aber einigermaßen stabil. Dies sollte sich jedoch nach Seitenwechsel ändern.

Celtic drehte auf

Celtic kam energischer aus der Kabine und brachte Salzburgs Spielaufbau mit frühen Attacken gehörig ins Stottern. Österreichs vor allem über die Seiten anfällige Tabellenführer konnte im Konter kaum Akzente setzen, Soriano vergab aus einem der seltenen Gegenstöße (62.). Nach 70 Minuten brachte Hütter den defensiveren Keita für Massimo Bruno. Celtic setzte im Finish aber noch einmal zu.

Nach einer Ramalho-Unachtsamkeit verzog Leigh Griffiths knapp (74.), ehe der Angreifer mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Salzburg-Torhüter Peter Gulacsi scheiterte (77.). Am Ende rette Salzburg den Sieg einigermaßen glücklich über die Zeit. Keita gelang sogar noch der dritte Salzburger Treffer.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter (Trainer Salzburg): "Wir haben großartig begonnen im Spiel nach vorne und hinten wenig zugelassen. Wir hatten absolute Kontrolle, vielleicht waren wir dann zu sicher. Durch das 1:2 haben wir den Faden ein wenig verloren, dann war klar, dass Celtic zu Hause Druck macht. In der zweiten Spielhälfte sind wir nicht mehr so kompakt aufgetreten, aber unter dem Strich war der Sieg denke ich verdient. Wir haben es genossen, hier zu spielen. Es ist auch schön, hier als erste österreichische Mannschaft zu gewinnen."

Alan (Doppeltorschütze Salzburg): "Für mich war das sehr wichtig, ich habe lange nicht gespielt wegen meiner Verletzung. Aber ich habe gekämpft und gezeigt, was ich kann."

Martin Hinteregger (Verteidiger Salzburg): "Nach den schnellen zwei Toren hätten wir so weiterspielen müssen, dann ist Celtic aber besser geworden. Ich denke, wir haben das Spiel trotzdem souverän fertig gespielt. Das war Champions-League-Atmosphäre, aber wir haben uns nicht beeindrucken lassen."