Es bleibt dabei: Der Sieger der Champions League kann im Jahr darauf nicht nur nicht gewinnen, es geht auch selten über das Viertelfinale hinaus. Diesmal erwischte es den FC Barcelona. Nach dem hart erkämpften 2:1 im Hinspiel blieb Barca in Madrid bei Atletico erstaunlich zahnlos. Logische Folge: Die Madrilenen, vor zwei Jahren im Finale Real unterlegen, ging durch Griezmann in Führung. Der Franzose legte dann auch noch per Elfer nach, das 2:0 reichte. Barcelona weint, Madrid lacht – mit zwei Klubs im Halbfinale.

Im Halbfinale stehen auch die Bayern – und das trotz eines Fehlstarts in Lissabon. Denn da ging Benfica durch Raul Jimenez in Führung. Nach einem weiten Pass in den Strafraum kam er zwischen Javi Martinez und David Alaba zum Kopfball, Manuel Neuer hatte sich auch verschätzt – 1:0. Doch die Bayern, ohne Torjäger Robert Lewandowski (der hatte in München einen Autounfall) gestartet, ließen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Arturo Vidal, schon im Hinspiel mit dem Treffer zum 1:0, stellte per Direktabnahme nach zu kurzer Abwehr sehenswert noch vor der Pause auf 1:1 (38.), sieben Minuten nach dem Wechsel war es wieder einmal Thomas Müller, der traf.  Der schaffte das nach Zuspiel von Alaba noch ein weiteres Mal, doch dieses Tor wurde zurecht wegen einer Abseitsstellung des ÖFB-Teamspielers aberkannt.

Benfica gleicht aus

So gab es sogar noch den Ausgleich für Benfica nach einem Traum-Freistoß von Anderson Talisca. Aber drehen konnten die Portugiesen die Partie nicht mehr. Für die Bayern ist das der fünfte Halbfinaleinzug in Folge – und Pep Guardiola ist mit seinem Team im Abschiedsjahr weiter auf der Jagd nach dem Triple. Der nationale Titel ist ja schon praktisch fix, im Pokal und in der Champions League passt es auch noch.

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Krise in Barcelona

Bei Barcelona herrscht hingegen Krisenstimmung. Die Niederlage gegen Atletico ist dabei nur der Gipfel. Schon vor zwei Jahren war der zweite Hauptstadt-Klub für die Katalanen der Stolperstein gewesen. Und auch in der Meisterschaft ist Barcelona nur noch drei Zähler vor Atletico in den jüngsten drei Partien gab es nur einen Punkt. Und Lionel Messi ist nun schon seit 452 Minuten ohne Tore. So lange wie seit 2011 nicht – dabei wäre das nächste Tor jenes mit der Nummer 500 für Messi im Barcelona-Dress. Auch diesmal blieb der Argentinier erstaunlich blass - vielleicht hat ihm die Affäre rund um die Panama-Papers doch zu viel Energie gekostet.

Die letzte Chance vergeben

Barcelona Traumsturm blieb diesmal ein Lüfterl, Atletico machte alles richtig. Nach dem 1:0 durch Griezmann hielt man das Ergebnis, nach einem Konter wehrte Mascherano mit der Hand ab, kam mit Gelb glimpflich davon. Das 2:0, abermals durch Griezmann, konnte Barca-Schlussmann ter Stegen aber nicht verhindern. Nach 88 Minuten schien das Aus besiegelt, doch dann kam Minute 90: Iniesta traf Atletico-Kapitän Gabi an der Hand, der stand an der Strafraumgrenze. Doch statt Elfer gab es "nur" Freistoß - und den vergab Messi. Bezeichnend.

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So oder so: Mit Real Madrid, Manchester City, Bayern München und Atletico stehen die vier Halbfinalisten fest. Auslosung: Morgen, 12 Uhr!