Der Champions-League-Mittwoch war kein Abend für Favoriten. Während Vorjahresfinalist Atletico Madrid nach einem 0:1 (0:0) bei Bayer Leverkusen vor den Rückspielen am 17. März das Schicksal immerhin noch fest in eigener Hand hat, droht Arsenal nach der 1:3 (0:1)-Heimniederlage gegen das vermeintliche Glückslos AS Monaco ernsthaft den ersten Viertelfinaleinzug seit 2010 zu verpassen.

Am Tag nach der Partie kritisierte Arsenal-Trainer Arsene Wenger seine Mannschaft hart. Wir haben nur mit Herz und nicht mit Köpfchen gespielt", so der Franzose, "auf diesem Level funktioniert das aber nicht.“ Das Unheil nahm seinen Lauf, als Geoffrey Kondogbia in der 38. Minute aus über 20 Metern abzog und Arsenal-Abwehrchef Per Mertesacker den Ball unhaltbar zum 0:1 abfälschte. Einmal mehr hat Arsenal in einem großen Spiel versagt. Die Chancenauswertung war miserabel, die Abwehrarbeit und die taktische Disziplin eine Katastrophe. Ungewohnt hart kritisierte Wenger danach vor allem die von Mertesacker organisierte Verteidigung: „Unsere Abwehr hat Selbstmord begangen. Wir waren in der Defensive nicht auf der Höhe.“

Medien schießen sich auf Wenger ein

Nach dieser Vorstellung gegen den vierten der französischen Liga, gegen den sich Arsenal bei der Achtelfinal-Auslosung große Chancen ausgerechnet hatte, stehen nicht nur die „Gunners“, sondern auch Trainer Wenger vor dem Aus. Die Medien üben öffentlich Kritik an der einstigen Ikone, die seit 1996 Coach der Londoner ist. In dieser Zeit bestritt Arsenal über 1.000 Spiele unter der Leitung des Franzosen und feierte fast 600 Siege. Diese Ära könnte nun enden.

„Es war eine weitere Nacht, die Zweifel an Wengers Fähigkeit weckt, eine Mannschaft mit einer soliden Struktur zusammenzustellen“, schrieb der „Guardian“. Nicht wenige Experten sind der Meinung, das Rückspiel am 17. März im Stade Louis II könnte Wengers letztes Champions-League-Spiel mit den Gunners sein. Die Pikanterie dabei: Monaco, seine „alte Liebe“, war jener Club, für den Wenger von 1987 bis 1994 gearbeitet und seinen Durchbruch geschafft hat.