Real Madrid ist für Schalke 04 wohl auch diese Saison im Achtelfinale der Fußball-Champions-League eine Nummer zu groß. Im Gegensatz zum blamablen 1:6 vergangenes Jahr zog sich der deutsche Bundesligist mit einem Heim-0:2 am Mittwoch im ersten Teil des Duells diesmal besser aus der Affäre. Den Unterschied machte die größere individuelle Klasse von Cristiano Ronaldo und Co. aus.

Der portugiesische Superstar brachte seine bis dahin offensiv nicht vorhandene Truppe nach 26 Minuten per Kopf in Führung und beendete eine persönliche Durststrecke von drei Pflichtspielen ohne Treffer. "Er hat getroffen, einen Assist geliefert und gut gespielt. Cristiano ist zurück", freute sich Real-Trainer Carlo Ancelotti. Dem 30-jährigen Stürmer (73) fehlen nur mehr zwei Tore auf die Rekordmarke in der "Königsklasse" von Barcas Lionel Messi (75). Für Real hat er dabei in 58 Partien 58 Mal getroffen.

Das zweite Tor von Marcelo (79.), der von der Strafraumgrenze ins Kreuzeck traf, leitete der Weltfußballer ein. "Er taucht einmal im Strafraum auf und trifft, dann bereitet er noch einen Treffer vor. Seine Qualität hat den Unterschied ausgemacht", wusste Schalke-Trainer Roberto di Matteo, der sich wohl mit dem dritten Club-Achtelfinal-Aus in Folge abfinden muss.

Für die zuletzt etwas kritisierten Madrilenen war es ein besonderer Sieg, war es doch der zehnte in der "Königsklasse" in Folge, mit dem sie die von Bayern München gehaltene Bestmarke aus dem Jahr 2013 einstellten. "Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht. Es war eher ein Geduldsspiel. Wir haben auf unsere Chancen gelauert und das Geschehen nach dem ersten Treffer kontrolliert", resümierte Ancelotti.

Aufstieg reine Formsache

Die spanische Presse war zufrieden. "Es war die gleiche Geschichte wie bei Reals 6:1-Erfolg vor einem Jahr, nur mit weniger Toren", meinte das Madrider Sportblatt "Marca". "Real befindet sich noch in der Rekonvaleszenz, sieht aber schon besser aus", befand die Sportzeitung "As". Positiv blickte auch Ancelotti nach vorne: "Ich denke, dass wir jetzt wieder auf der richtigen Spur sind."

Der Viertelfinal-Aufstieg scheint nur noch Formsache zu sein. "Das 2:0 ist ein gutes Resultat, doch wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden", betonte Mittelfeldspieler Isco. Vor dem Rückspiel am 10. März geht es für den spanischen Tabellenführer noch in der Meisterschaft gegen Elche, Villarreal und Athletic Bilbao.

Schalke muss in der Liga am Samstag gegen Werder Bremen versuchen, auf die Siegerstraße zurückzukehren, um im Kampf um Rang drei nicht weiter an Boden zu verlieren. Ob Christian Fuchs dabei eine Rolle spielen wird, ist offen, gegen Real saß er 90 Minuten auf der Bank. Fix nicht dabei sein wird Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar, der mit einer schweren Unterschenkelprellung ausschied.

Von dem Duell mit Real können die Gelsenkirchner auch Positives mitnehmen. Wäre doch mit ein bisschen Glück, etwa beim Lattenschuss des 19-jährigen Felix Platte, mehr möglich gewesen. "Real hat die Tore gemacht, wir nicht. In so einem Spiel muss man die wenigen Torchancen, die es gibt, einfach ausnutzen", sagte Di Matteo.

Alles offen bei Basel - Porto

Noch alles offen ist im Duell zwischen dem FC Basel und FC Porto nach dem Hinspiel-1:1. Die Schweizer gingen zu Hause durch Derlis Gonzalez schnell in Führung, konnten aber sonst nur wenig überzeugen. "Wir haben ein bisschen ängstlich gespielt. Wir sind viel besser, als wir es gezeigt haben", war sich Basel-Trainer Paulo Sousa bewusst. Den Portugiesen gelang durch einen Danilo-Elfmeter der mehr als leistungsgerechte Ausgleich. "Wir haben sehr gut gespielt", war Porto-Coach Julen Lopetegui zufrieden.

Neben der "hundertprozentigen Effizienz" der Baseler habe auch das Schiedsrichterteam einen Auswärtssieg verhindert. "Uns wurde in der ersten Hälfte ein Elfmeter vorenthalten, eine Situation wurde zu Unrecht wegen Abseits abgepfiffen, eine Gelbe Karte für Basel hätte eine Rote sein müssen und uns wurde auch ein Tor aberkannt", analysierte Lopetegui. Nach einem Treffer von Casemiro (48.) hatten schon alle Porto-Spieler gejubelt, Schiedsrichter Mark Clattenburg gab den Treffer nach Rücksprache mit seinem Assistenten aber doch nicht - zurecht, wie die Fernsehbilder aufklärten.