Nach der verlorenen Elferentscheidung im Finale der Copa America gegen Chile erklärte der 29-Jährige am Sonntag seinen Rücktritt. "Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht imstande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen", meinte Messi.

Der fünffache Weltfußballer vom FC Barcelona war im Endspiel von East Rutherford zuvor tragische Figur gewesen. Argentinien erarbeitete sich gegen Titelverteidiger Chile die besseren Chancen, nach torlosen 120 Minuten fiel die Entscheidung jedoch erst im Elferkrimi. Da schoss Messi den ersten argentinischen Elfer über die Latte. Chile siegte schlussendlich mit 4:2, ein völlig aufgelöster Messi vergoss danach auf dem Spielfeld Tränen.

Mascherano ebenfalls vor Rücktritt

"In der Kabine habe ich gedacht, dass ist das Ende für mich in der Nationalmannschaft, es soll für mich nicht sein. Es herrscht eine riesige Enttäuschung, einmal mehr. Ich habe einen Elfer vergeben, der so wichtig war", sagte ein untröstlicher Messi später. 2007, 2015 und 2016 gelang es Argentiniens Rekordtorschütze in drei Finalspielen der Copa America nicht, den Titel für sein Land zu holen. 2014 scheiterten die Argentinier mit ihren Star im WM-Finale an Deutschland (0:1 n.V.).

Messis Teamkollegen hofften auf eine Kehrtwende ihres Kapitäns. "Ich denke, Leo hat das im Moment der Enttäuschung gesagt", meinte Torhüter Sergio Romero. In seiner Heimat wurde die Kunde aus den USA geschockt aufgenommen. Die Sportzeitung "Ole" initiierte eine Social-Media-Kampagne, um Messi zum Verbleib zu überreden. Nicht zur Entspannung trugen allerdings Berichte bei, wonach Javier Mascherano - Messis Clubkollege bei Barcelona - ebenfalls aus dem Nationalteam zurücktreten werde.

Mit dem FC Barcelona hat Messi viermal die Champions League, achtmal die spanische Meisterschaft, viermal den spanischen Cup und dreimal die Club-Weltmeisterschaft gewonnen. Mit Argentinien wurde der mit 13 Jahren nach Spanien gezogene Messi 2005 U20-Weltmeister und 2008 Olympiasieger. Mit dem A-Team bleibt "La Pulga" (der Floh) die Krönung verwehrt, seine internationale Karriere wird als unvollendet in die Geschichtsbücher eingehen. Daran könnte einzig ein allfälliger Rücktritt vom Rücktritt noch etwas ändern.