Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) wird bei der
Wahl zum FIFA-Präsidenten nicht für den aktuellen Amtsinhaber Joseph Blatter stimmen. Ein dementsprechender Präsidiumsbeschluss wurde
schon vor einigen Tagen gefasst, er bleibt auch nach dem Rückzug von Michael van Praag und Luis Figo aufrecht, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner am Freitag der APA - Austria Presse Agentur.

Die Präsidentenwahl steigt am kommenden Freitag im Rahmen des FIFA-Kongresses in Zürich. Der 79-jährige Schweizer Blatter gilt als klarer Favorit. "Alle gehen davon aus, dass seine Wiederwahl nach
dem Rückzug der europäischen Kandidaten Realität ist", sagte Windtner.

Einige Reformen

Den einzigen verbliebenen Blatter-Rivalen Prinz Ali bin
al-Hussein lernte Windtner beim UEFA-Kongress im März in Wien kennen. "Er hat einiges an Reformen im Programm", sagte der Oberösterreicher über den Jordanier. Ob der ÖFB für Prinz Ali stimmen wird, hängt auch davon ab, was die UEFA bei ihrem Treffen
unmittelbar vor dem FIFA-Kongress beschließt.

Eine Revolution gegen Blatter wird Österreichs größter
Sport-Fachverband nicht anzetteln. "Dass wir nicht öffentlich gegen ihn vorgehen, ist genauso beschlossen wie die Tatsache, dass wir ihm
nicht unsere Stimme geben", sagte Windtner.

13 oder 14 europäische Teams in Russland?

Spannender als die Präsidentenwahl dürfte ohnehin die Sitzung des Exekutivkomitees noch vor dem FIFA-Kongress ablaufen. Das wichtigste
Gremium entscheidet unter anderem über die Vergabe der WM-2018-Startplätze - also auch darüber, ob Europa mit 13 oder 14 Teams in Russland vertreten sein wird. Bisher umfasste das
europäische Kontingent 13 Auswahlen, folglich müsste Europa 2018 - wie schon 2006 in Deutschland - 14 Vertreter stellen, weil der Gastgeber nicht ins kontinentale Kontingent fällt.

Blatter deutete jedoch zuletzt an, dass Europa einen Platz verlieren könnte. "Aber ich gehe davon aus, dass es nicht passieren wird. Das wäre auch obskur, wenn man sich die WM-Bilanzen der letzten Jahre anschaut", erklärte Windtner. Die vergangenen drei Weltmeisterschaften wurden von Europäern gewonnen, fünf der jüngsten