Respekt ist, wenn sogar der schärfste Rivale den Abschied bedauert. Darum wollte der FC Bayern dem scheidenden Dortmund-Trainer Jürgen Klopp heute vor dem Pokal-Halbfinale in der Allianz Arena Blumen überreichen.

„Kloppo“ – wie könnte es anders sein – hatte dazu aber gleichen einen Spruch parat. „Eine nette Geste, aber ich will keine Blumen“, lehnt Klopp das Geschenk ab. „Wir sind am Dienstag auf Krawall gebürstet, da wollen wir uns nicht mit Blumen weichkochen lassen.“ Klopp will sich die Kampfstimmung vor dem – vor allem für Dortmund immens wichtigem – Spiel nicht durch nette Gesten kaputt machen lassen.


Und Kampfstimmung herrscht. Denn just vor dem Pokal-Halbfinale taucht das Gerücht auf, dass Klopp 2013 Nachfolger von Bayern-Trainer Jupp Heynckes hätte werden sollen. „Also es ist so, dass er ganz ernsthaft im Rennen war“, sagt Helmut Markwort, damals im Verwaltungsbeirat der Bayern in einem Radiointerview.
Sofort kam auch das Dementi von Klopp-Berater Marc Kosicke. „Es gab diesbezüglich keine Gespräche.“

"Wollte Klopp nicht provozieren"

Rechtzeitig rudert auch Markwort wieder zurück. Er habe sich versprochen. Klopp war nicht 2013 im Gespräch, sondern 2008 als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld, als Klopp noch bei Mainz war. „Es tut mir leid. Ich wollte weder die Dortmunder in Rage bringen, noch Jürgen Klopp provozieren.“ Dennoch hat es gereicht, um das ohnehin schon brisante Duell weiter anzuheizen.
Klopp will dem Abschied von den denkwürdigen Duellen mit den Bayern aber auch nicht allzu viel Bedeutung beimessen. „Vielleicht wünschen sich einige, dass es ein Abschied für immer ist. Aber das will ich nicht“, sagt der Noch-Dortmund-Trainer.


Ganz entkommen wird er dem Blumengruß aber nicht. „Er bekommt den Strauß eben nach dem Spiel“, sagt Bayerns Karl-Heinz Rummenigge.