Es soll die Fußballsinne der Fans beleben, das Klagenfurter Stadion. Aber nicht immer wird das Angebot in jenem Ausmaß angenommen, das sich die Betreiber und die Veranstalter wünschen würden. Für das Cup-Finale zwischen der Admira und Red Bull Salzburg waren etwas mehr als 10.000 Karten abgesetzt worden, was relativ betrachtet gar keinen so schlechten Wert bedeutet. Im internationalen Vergleich hinkt Österreich aber doch deutlich hinterher. Die aktuelle Ursache lag im sehr zurückhaltenden Interesse der Anhänger der beiden Finalgegner, die jeweils keine 1000 Besucher auf die Beine brachten. Mehr als 80 Prozent werden vom heimischen Fußballvolk geliefert.

Der Cup-Vertrag zwischen den Sportpark-Betreibern und dem ÖFB lief mit dem gestrigen Finale aus, er muss neu verhandelt werden, und die Chancen für eine Verlängerung stehen gar nicht so schlecht. ÖFB-Generaldirektor Gigi Ludwig beziffert sie auf „60:40 für Klagenfurt“ und gegen die möglichen Alternativen Salzburg und Wien. Das neue Rapid-Stadion wird wegen des möglichen Heimvorteils für Grün-Weiß nicht in Erwägung gezogen.

Länderspielflaute

Anders verhält es sich mit den Länderspielen, die entweder unter Publikumsmangel und/oder mäßiger Stimmung leiden. Hier wird Ludwig wesentlich deutlicher. „Wenn es nicht angenommen wird, bleiben wir in Wien.“ Für das Match am 31. Mai gegen Malta wurden bisher erst 10.000 Karten verkauft, derzeit herrscht völlig Stagnation, was angesichts der wenige Tage später beginnenden Europameisterschaft einigermaßen verwunderlich ist.

Immerhin sollte Österreichs Nationalteam attraktiv genug sein, um ein 30.000er-Stadion zu füllen, unabhängig vom Gegner. Doch dieser spielt offenkundig beim Publikum eine bedeutende Rolle. Am 4. Juni trifft Österreich in Wien auf die Niederlande, das Match ist beinahe schon ausverkauft. „Beide Spiele zu gehen, können sich nicht so viele leisten. Wir verlieren die potenziellen Zuschauer aus dem Grazer Raum“, meint Sportpark-Geschäftsführer Gert Unterköfler, der auch auf die anderen größeren Fußball-Ereignisse des nahenden Sommers verweist, wie das Match zwischen dem WAC und Chelsea sowie den französischen Supercup.

HUBERT GIGLER