Der Abstieg von Austria Salzburg in der Fußball-Erste-Liga ist so gut wie fix. Der für Lizenzfragen zuständige Senat 5 der Fußball-Bundesliga wird sich mit dem eingeleiteten Sanierungsverfahren befassen, wie die Bundesliga am Mittwochnachmittag in einer Aussendung mitteilte. Der Spielbetrieb soll zwar fortgeführt werden, die Lizenzbestimmungen sehen allerdings die Rückreihung ans Tabellenende vor.

Gemäß den Lizenzbestimmungen hat ein eröffnetes Insolvenzverfahren eines Lizenznehmers - unabhängig vom Ausgang desselben - die Reihung ans Tabellenende am Saisonende zur Folge. "Diese Rechtsfolge wurde der Klubleitung von SV Austria Salzburg bereits Anfang dieser Woche durch die Bundesliga-Geschäftsstelle kommuniziert", verlautbarte die Bundesliga.

Zu viele Investitionen

Als Grund für die hohen Ausstände nannten die Salzburger Infrastruktur-Investitionen bei zwei Stadien, ihrem MyPhone-Austria-Stadion in Maxglan sowie dem Ausweichstadion in Schwanenstadt. Risikospiele wie jenes am Dienstag gegen den LASK (0:2) tragen die Violetten mittlerweile aber sogar auf dem FAC-Platz in Wien aus.

Als Ziel gab die Austria, die erst 2005 nach der Übernahme ihres Vorgängerclubs durch Red Bull neu gegründet worden war, den Klassenerhalt in der zweithöchsten Spielklasse aus. "Die finanziellen Mittel für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs sind aus heutiger Sicht gesichert", hieß es in einer Stellungnahme des Clubs.

Zur Saisonhälfte liegen die Salzburger auf dem neunten Tabellenplatz. Auf den ersten Nicht-Abstiegs-Platz fehlen vier Punkte. Mindestens ebenso schwierig wie sportlich dürfte es aber organisatorisch werden. Einen Verbleib im Profifußball müsste im Rahmen ihres Lizenzierungsverfahrens auch die Fußball-Bundesliga positiv bewerten.

Mit der Entscheidung zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens hoffen die Salzburger, den Fokus in naher Zukunft wieder mehr auf den sportlichen Bereich legen zu können. Am Freitag steht zum Jahresabschluss noch ein Gastspiel beim Tabellenzweiten SKN St. Pölten auf dem Programm. Alle weiteren Entscheidungen, die den finanziellen Bereich betreffen, sollen laut Clubangaben erst danach besprochen werden.