Die Deutschen starteten stark, fanden durch Jerome Boateng und Ilkay Gündogan in der Anfangsviertelstunde auch Topmöglichkeiten vor. Danach aber konsolidierte sich die irische Abwehrmauer zunehmend - Mesut Özil und Co. liefen erfolglos dagegen an. Nachdem Andre Schürrle nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter drüber schoss (55.), schockten die Inselkicker den Weltmeister: Shane Long lief nach einem Abschlag des eingewechselten Torhüters Darren Randolph der gesamten Weltmeister-Abwehr davon und schoss zum 1:0 ein (70.).

Für die Deutschen war es auch so ein schwarzer Tag: Nach dem aufgrund von Adduktorenbeschwerden bereits vor der Partie ausgefallen Bastian Schweinsteiger schied auch noch Mario Götze vor der Pause mit einer Adduktorenverletzung aus. Die Elf von Trainer Joachim Löw muss damit bis zum letzten Gruppenspiel gegen Georgien "nachsitzen", dem Weltmeister reicht in Leipzig allerdings bereits ein Unentschieden. Götze fällt für das letzte Match aus.

Für die Iren hingegen ist die direkte Qualifikation ebenso noch möglich, wie für Polen, das in Glasgow gegen Schottland nicht über ein 2:2 hinauskam. Torjäger Robert Lewandowski schlug zu Beginn und am Schluss zu (3., 94.) und erzielte seine Treffer Nummer elf und zwölf im laufenden Wettbewerb. Dazwischen hatten Matt Ritchie (45.) und Steven Fletcher (62.) die Partie in Glasgow zugunsten der Briten gedreht. Vor dem abschließenden Gruppenspiel liegen Polen und Irland punktegleich einen Zähler hinter Deutschland (19 Punkte).

In Gruppe F buchte ein weiteres Team von der Insel bereits sein EURO-Ticket. Tabellenführer Nordirland feierte in Belfast gegen den Letzten Griechenland einen 3:1-Erfolg und qualifizierte sich erstmals seit der WM 1986 für ein Großturnier. Für den gesperrten Torjäger Kyle Lafferty (7 Tore) sprangen Kapitän Steven Davis mit einem Doppelpack (35., 58.) und Josh Magennis (49.) in die Bresche.

Dahinter rangiert Rumänien nach einem 1:1 gegen Finnland weiter auf Rang zwei. Die Osteuropäer kamen erst in der 91. Minute durch Ovidiu Hoban zum Ausgleich. Zuvor hatte Joel Pohjanpalo die Finnen, die keine Chance mehr haben (67.), in Front geschossen. Einen Zähler dahinter liegt Ungarn, das sich nach einem glanzlosen 2:1-Erfolg nach Rückstand über die Färöer noch Hoffnungen machen darf.

Im EM-Feld in Frankreich mit dabei ist Portugal. Die Südeuropäer, die in der laufenden Qualifikation selten glänzten, erfüllten beim 1:0 gegen den Gruppenzweiten Dänemark aber wiederum ihr Plansoll. Joao Moutinho erzielte den entscheidenden Treffer (66.). Dänemark hingegen hat in der Fünfergruppe bereits seinen letzten Auftritt absolviert und liegt daher am "Schleudersitz": Die drittplatzierten Albaner liegen trotz einer 0:2-Niederlage gegen Serbien nur einen Zähler zurück und könnten im letzten Gruppenspiel gegen Armenien den Dänen noch ihr Fixticket streitig machen.

Nach den Donnerstagsspielen sind damit inklusive Gastgeber Frankreich sieben Teams qualifiziert. Zuvor hatten bereits Österreich, England, Island sowie Tschechien vorzeitig ihr EURO-Ticket gebucht.