Der Mega-Transfer des französischen Stürmers Anthony Martial von AS Monaco zu Manchester United ist perfekt. Der Premier-League-Club bestätigte am Dienstagabend den Transfer des hochtalentierten 19-Jährigen. Martial erhielt einen Vierjahresvertrag mit einer Option auf ein weiteres Jahr. "Er hat alle Attribute, um ein Topfußballer zu werden", schwärmte ManUnited-Trainer Louis van Gaal.

Die Ablösesumme soll bei umgerechnet etwa 50 Millionen Euro liegen. Nach Schätzungen der französischen Sportzeitung "L'Equipe" könnte sich der Betrag durch Bonuszahlungen auf rund 80 Millionen Euro erhöhen. Martial ist damit der teuerste U21-Spieler in der englischen Fußball-Geschichte.

Für Martial, der in Frankreichs Oberhaus seit 2013 erst 52 Spiele bestritt und dabei elf Tore erzielte, ging eigenen Worten nach ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. "Ich habe mir immer gewünscht, in der Premier League zu spielen, und beim größten Club der Welt zu spielen ist ein Traum für jeden jungen Fußballer", sagte Martial.

Trainer Van Gaal strich die Möglichkeiten seines neuen Spielers hervor. "Anthony ist ein junger, variabler Stürmer mit Naturtalent und großem Potenzial. Wir haben ihn nun schon seit einer Weile beobachtet, und er hat sich während seiner Zeit bei AS Monaco immens entwickelt", betonte Van Gaal. Dennoch sei auch Geduld gefragt: "Wir müssen ihm aber Zeit geben, um sich an seine neue Umgebung und den Rhythmus der Premier League anzupassen."

Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hatte dem aus Lyon stammenden Spieler wegen der laut Fußballverband (FFF) "besonderen Umstände" die Erlaubnis erteilt, das Trainingslager der "Bleus" in Clairefontaine zu verlassen, um zur Vertragsunterzeichnung nach Manchester zu fliegen. Bisher hat Martial noch kein A-Teamspiel für "Les Bleus" absolviert.

In Italien besserte zum Abschluss am Montagabend nochmals Serienmeister Juventus Turin nach und holte den brasilianischen Offensivspieler Hernanes für elf Millionen Euro von Inter Mailand. Die Ablösesumme könnte sich laut "Juve" durch eventuelle Bonuszahlungen aber noch erhöhen. Inter hat als Hernanes-Ersatz den serbischen Teamspieler Adem Ljajic (23 Jahre) leihweise bis Saisonende mit anschließender Kaufoption vom Serie-A-Konkurrenten AS Roma verpflichtet.

Fußball-Premier-League-Aufsteiger Watford schlug zum Transferschluss noch einmal zu. Der Arbeitgeber von ÖFB-Teamverteidiger Sebastian Prödl verpflichtete leihweise von Roma den kolumbianischen Offensivspieler Victor Ibarbo (25) für eine Saison. Unmittelbar davor hatte bei Watford auch noch der Algerier Adlene Guedioura (von Crystal Palace) unterschrieben. Der englische Premier-League-Aufsteiger verkaufte Montagnacht noch Defensivmann Miguel Layun um sechs Millionen Euro an Portugals Vizemeister FC Porto, der auch noch Mexikos Teamspieler Jesus Corona um 10,5 Millionen Euro vom niederländischen Club Twente Enschede erwarb. Und West Ham United lieh Kameruns Mittelfeldspieler Alex Song für eine weitere Saison vom spanischen Meister FC Barcelona aus.

Der türkische Fußball-Meister Galatasaray Istanbul stellte am Dienstagabend Kevin Großkreutz als neuen Spieler auf seiner Homepage vor. Allerdings muss der Transfer des Weltmeisters von Borussia Dortmund an den Bosporus noch vom Fußball-Weltverband (FIFA) genehmigt werden. Der Wechsel drohte zu platzen, weil angeblich die notwendigen Transferunterlagen zu spät eingereicht worden waren.

Galatasaray glaubt beweisen zu können, dass die Unterlagen wegen Problemen im elektronischen FIFA Transfer Matching System nicht rechtzeitig vor Mitternacht vorlagen.

Premier League knackte eigenen Transfer-Rekord

Die englische Fußball-Premier-League hat mit Ausgaben von rund 1,185 Milliarden Euro erneut einen Transfer-Rekord aufgestellt. Die Erstligisten von der Insel übertrafen damit in der abgelaufenen Sommer-Wechselperiode, die am Dienstagabend endete, die Bestmarke aus dem Vorjahr um rund 48 Millionen Euro. Diese Bilanz zog die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte.

Teuerster Einkauf war demnach Deutschlands Fußballer des Jahres Kevin de Bruyne, der für knapp 75 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Manchester City wechselte. Die zweithöchste Summe spielte Raheem Sterling ein, für den City 62,5 Mio. Euro an Liverpool überwies. Insgesamt gab der Vizemeister der vergangenen Saison 218 Mio. Euro für neue Profis aus.