Blatter warf dem europäischen Dachverband und dessen Präsidenten Michel Platini vor, "nicht den Mut zu haben", einen Kandidaten aus den eigenen Reihen zu nominieren. Ein Sprecher der UEFA wollte laut CNN zunächst keinen Kommentar abgeben und verwies auf eine Erklärung Platinis nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Montag in Nyon.

Neben Amtsinhaber Blatter haben sein Vize Prinz Ali bin Al-Hussein, der frühere FIFA-Funktionär Jerome Champagne und der ehemalige französische Nationalspieler David Ginola ihre Kandidaturen für die Wahl am 29. Mai angekündigt. Zuletzt hatte sich auch der niederländische Spielervermittler Mino Raiola ins Gespräch gebracht. Al-Husseins Ansage wurde von der UEFA grundsätzlich begrüßt. Der Jordanier gilt als einziger ernsthafter Herausforderer von Blatter.

Bis zum Donnerstag muss jeder Kandidat die Unterstützung von mindestens fünf der 209 FIFA-Mitgliedsstaaten vorweisen. Blatter bekräftigte erneut, dass er eine fünfte Amtszeit anstrebe und nicht freiwillig abtreten wolle. "Es ist nicht mein erster Kampf um die Präsidentschaft. Ich habe immer noch die Überzeugung und glaube an mich und an den Fußball", sagte der Schweizer.

Als Datum für die Veröffentlichung der Kandidatenliste bei der Wahl beim Kongress Ende Mai in Zürich nannte Blatter in dem CNN-Interview den 7. oder 8. Februar. Zuvor hatte bereits Domenico Scala, der Vorsitzende der Wahlkommission, erklärt, dass das Gremium nach dem 29. Jänner noch "etwas Zeit" brauche bis zur Bekanntgabe der Namen.