Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen, heißt es. Ein Blick auf die aktuelle Eishockey-Tabelle manifestiert die pure Dominanz der Salzburger. Nur noch 16 Runden sind bis zur Zwischenrunde zu absolvieren. Ein fixes Play-off-Ticket scheint ihnen bereits jetzt nicht mehr zu nehmen. Allerdings kann es sich sehr schnell rächen, vor dem Wirt die Rechnung zu machen. Denn so unbesiegbar wie es scheint, sind die roten Bullen nicht. Zuletzt gelang es ihnen nach einer Defensivschlacht die Innsbrucker erst in der Verlängerung zu bezwingen (2:1). Zuvor setzte es eine bittere 2:4-Heimpleite gegen Dornbirn. Welche Karten muss dieses Mal der VSV ausspielen, um gegen die Salzburger zu bestehen?

Powerplay/Unterzahl: Die Blau-Weißen sind mittlerweile zum zweitstärksten Powerplay-Team der Liga avanciert (27,78 Prozent). Auch dank VSV-Stürmer Darren Haydar, der in solchen Situationen als Scharfschütze gilt (sieben Tore). Vorsicht ist dennoch geboten: Red Bull Salzburg zählt in nummerischer Unterlegenheit als besonders torgefährlich. Bisher gelangen ihnen acht „Shorthander“ (Unterzahltore).

Defensive: Sie galt in der Vergangenheit stets als Achillesferse der Adler. Den Gegnern wurde in der neutralen Zone viel zu viel Platz überlassen. Mit zwei, drei Pässen sind sie vor VSV-Goalie JP Lamoureux aufgetaucht. Zuletzt hat sich die blau-weiße Defensivarbeit spürbar stabilisiert. Gegen die wendigen Salzburger Stürmer sind Experimente wie Querpässe in der eigenen Zone aber tunlichst zu vermeiden.

Tormann: Für Goalie JP Lamoureux spielt es keine Rolle, ob die Scheibe 20 Mal oder 40 Mal auf sein Tor gefeuert wird. Oder ob er zehn Minuten durchgehend unter Beschuss steht. Der US-Amerikaner besticht durch mentale Stärke. Seine außerordentlichen Reaktionen sind ein hervorragendes Mittel, die Bullen zum Verzweifeln zu bringen. Und je länger ihm das gelingt, desto stärker wird er.
Übrigens: Nach überstandener Gehirnerschütterung kehrt mit VSV-Verteidiger Geoff Waugh ein Langzeitverletzter in den Kader zurück.

Kärntner in Salzburg
7 Kärntner stehen in den Reihen von Red Bull Salzburg. Die Verteidiger Florian Mühlstein sowie die Stürmer Alexander Cijan, Andreas Kristler, Markus Pöck, Thomas Raffl (Bild oben), Alexander Rauchenwald und Daniel Welser. So gesehen ist das heutige Spiel des VSV fast einem Kärntner Eishockey-Derby gleichzusetzen.