Die letzten zwei KAC-Niederlagen (0:2 gegen Laibach, 1:4 gegen Innsbruck) haben deutliche Spuren hinterlassen. Selbst der ansonsten locker wirkende Rotjacken-Stürmer Oliver Setzinger zeigte sich angespannt: „Unser größtes Problem ist, dass wir keine Tore schießen. Vor allem im vierminütigen 5:3-Powerplay hätte etwas passieren müssen.“ So haben das auch die Fans analysiert. Bereits im ersten Drittel quittierten sie die Leistung ihrer Rotjacken mit einem gellenden Pfeifkonzert. Setzinger: „So etwas, wie hier in Klagenfurt habe ich noch nie erlebt. Mir persönlich ist es egal, ob ich beschimpft oder in den Himmel gelobt werde. Aber wir gehen ja nicht raus und sagen: Heute spielen wir locker und lassen uns einmal gepflegt abschießen. Wir reißen uns den Allerwertesten auf. Sollen wir jetzt, nur weil es nicht läuft, Schlägereien anzetteln und uns sperren lassen?“, fragt der Wiener.

Er vergleicht die Pleiten gegen Laibach und Innsbruck mit dem 3:0-Sieg in Linz. Damals habe es zahlreiche aber ergebnislose Sturmläufe der Oberösterreicher gegeben. Unerwartete Schützenhilfe erhält Setzinger von VSV-Obmann Giuseppe Mion. „Wir stehen vor einem Kärntner Problem. Die Fans haben übersehen, dass diese Vorherrschaft von KAC und VSV endgültig Geschichte ist. Wir können nicht weiter in der Vergangenheit leben. Die Erfolgserwartung muss zurückgeschraubt werden.“

Zurück zum KAC: In der Kabine seien bereits deutliche Worte gefallen. Der KAC-Stürmer sieht sich aber nicht als alleiniges Sprachrohr: „Wir beraten alle nach Spielen, was sich verbessern muss und sprechen Dinge, die nicht funktionieren an.“ Eine deutliche Botschaft hat Setzinger dennoch: „Ich kann es nicht mehr hören, wenn vor einem Spiel gesagt wird, dass wir dieses oder jenes machen müssen. Oft ist es besser, einfach die Klappe zu halten, raus zu gehen und das Spiel zu gewinnen.“ Für Setzinger steht es außer Frage, dass der „Anker rechtzeitig geworfen wird. Wir haben viele Routiniers und werden uns befreien.“

Die nächste Gelegenheit bietet sich für die Rotjacken am 23. Dezember, wenn Fehervar in Klagenfurt gastiert.

MARTIN QUENDLER