Vor nicht allzu langer Zeit war es der Renner schlechthin auf Facebook: die ALS Ice Bucket Challenge, die unter kräftiger Mithilfe einiger Stars der National Hockey League (NHL) den Weg von Amerika nach Europa fand. Der Hintergrund der skurrilen Aktion war ein durchaus ernster. Nämlich medienwirksam auf die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam zu machen. Daraufhin ergossen sich millionenfach Eiswasser gefüllte Kübel über diverse Häupter, das ganze wurde dann mehr oder weniger kreativ filmisch dokumentiert.

Die nasse Angelegenheit ging um die Welt, war aber nicht unumstritten. Wie der Klagenfurter Gerhard Klesch, bei dem 2012 die Krankheit diagnostiziert wurde, in einem Bericht in der Kleinen Zeitung anmerkte. "Die Ice Bucket Challenge ist zynisch", meinte der 38-Jährige damals. Rund 41,8 Millionen US-Dollar wurden bis dato bei der Aktion für Forschungszwecke lukriert, halfen Klesch aber wenig. Im Gegenteil. Die Krankheit und die damit verbundenen finanziellen Belastungen brachten die Familie an die Grenzen des Zumutbaren.

"Dieses Schicksal hat mich so berührt, dass ich mir dachte, da muss man was tun", erzählt Stephanie Schuller, Gattin von David Schuller. "Denn es kann ja nicht sein, dass sich ein schwer kranker Kärntner kein Krankenbett mehr leisten kann." So entstand die Idee, eine vereinsinterne Charity-Aktion zu organisieren, die nach dem heutigen Match ein wenig die finanzielle Not der Familie lindern soll.

Aus diesem Grund stellte sich jede einzelne Spielerfrau bzw. -freundin in die Küche und somit in den Dienst der guten Sache. Die kulinarischen Ergebnisse können die KAC-Fans heute Abend an zwei Verkaufständen im Foyer der Eishalle bei den Damen persönlich gegen eine freiwillige Spende erwerben. Zudem gibt es von den Spielern signierte Pucks, im VIP-Bereich soll zusätzlich eine Prosecco-Bar  die Spendenkasse füllen. "Die Eiswasser-Schütterei ging für uns irgendwie in die falsche Richtung. Klar wurde auf die relativ unbekannte Krankheit aufmerksam gemacht, trotzdem war es für viele im Endeffekt bloß ein Weg zur Selbstdarstellung", finden die KAC-Ladys, die sich in Zukunft vermehrt wohltätigen Zwecken widmen wollen.

Gerhard Kleschs Schicksal bewegte in Eishockeykreisen aber nicht nur beim KAC. Auch Salzburg-Crack Daniel Welser ging bei seinem Klub auf Spendenfang und überreichte ihm erst kürzlich eine namhafte Summe.