Gut, ein „Zungenschnalzer“ war die Partie der Graz 99ers gegen Salzburg nicht, aber in der Liga werden ohnehin keine Schönheitspreise, sondern Punkte vergeben. Davon hat Graz jetzt einen mehr auf dem Konto. Die Mannschaft von Ivo Jan arbeitete mit den vorhandenen Mitteln brav, stand in der Verteidigung hoch und bot dem dezimierten Meister mit einem starken Sebastian Dahm im Tor durchaus Paroli.

45 Minuten ohne Strafe

Nach 60 Minuten stand es 2:2 und so mussten vor 1940 Zusehern Überstunden geleistet werden. Und da hatten die „Dosen“ das bessere Ende für sich. John Hughes lief mit dem Puck quer über das Feld und wurschtelte ihn an Dahm vorbei ins Tor.

Graz kassierte 45 Minuten lang keine Strafe, angesichts der spielerischen Qualität des Gegners zwar schlau, doch mit einem Quäntchen mehr Härte vor dem eigenen Tor hätte das Spiel anders ausgehen können. Denn sowohl beim ersten Tor durch Duncan (4.) – er verwertete den dritten Abpraller – als auch beim Ausgleich durch Kristler (42.) leisteten die Grazer Begleitschutz. Die Treffer der Grazer besorgten Evan Brophey (9.) nach einem wilden Gestocher und Rupert Strohmeier (11.). Der nahm sich aus spitzem Winkel ein Herz und schoss den Puck unter der Achsel von Keeper Luka Gracnar durch.

Vor Pflichtsieg

In den bisherigen 13 Heimspielen haben die Grazer trotz des Punktgewinns somit gerade einmal 14 Punkte geholt und am Sonntag steht zu Hause ein „Pflichtsieg“ auf dem Programm. Denn da kommt Schlusslicht Laibach nach Graz. „Es gibt nicht mehr viele Gegner, gegen die wir uns zu Hause einen Pflichtsieg erwarten dürfen. Gegen Laibach aber schon, auch wenn wir uns gerade gegen sie im Bunker schwertun“, sagt Manager Bernd Vollmann, „aber das wird sich am Sonntag hoffentlich ändern.“ Am Sonntag sollte Mike Marcou nach drei „wahrscheinlichen“ ein „ziemlich sicheres“ Comeback geben.
Die für heute geplante Eisdisco musste abgesagt werden, da der Hauptsponsor der vergangenen Jahre mit dem Geld die Flüchtlingshilfe unterstützt.

GEORG MICHL