Der Puck ist wieder in Mode. Nicht nur, weil die 99ers die kleine schwarze Scheibe (2,54 cm hoch, 7,62 cm im Durchmesser, Gewicht 156 bis 170 g) beim Tatra-Cup in Poprad insgesamt elf Mal im Tor der Gegner (4:0 Poprad, 5:4 Yunost Minsk, 2:1 Sklavia Prag) untergebracht haben und damit den Siegerpokal stemmen durften. Graz hat sich mit 500 neuen Hartgummischeiben eingedeckt. Der Hintergrund? „Diese Pucks sind in der Anschaffung zwar etwas teurer, haben aber deutlich weniger Abrieb. Die neue Bande und die neue Verglasung in der Eishalle Liebenau werden dadurch viel weniger in Mitleidenschaft gezogen“, erklärt 99ers-Geschäftsführer Bernd Vollmann. Zusammengefasst: Die Fans haben einen klareren Blick auf die Akteure auf dem Eis.

Telefon steht parat

Stichwort besserer Durchblick: Die Erste-Eishockey-Liga installiert nach Vorbild in der NHL für die neue Saison ein „Game Center“. „Jedes Spiel wird in Zukunft mit sechs Kameras überwacht. Die Positionen sind jeweils über dem Tor, drei Kameras fangen das Geschehen im ersten, zweiten bzw. dritten Drittel der Eisfläche ein und eine Kamera verfolgt quasi den Puck“, erklärt Vollmann.
Das Signal der Bilder wird in die Zentrale nach Ebensee gesendet. „Gibt es eine wirklich strittige Situation, können die Schiedsrichter sich mit dem Game Center kurzschließen. Das heißt: Beim Sprecher neben der Strafbank steht ein Telefon“, fährt Vollmann fort. Natürlich will die Liga damit auch versteckte Fouls öfters aufdecken. Graz konnte davon in der letzten Saison ein schmerzhaftes Lied singen . . .

Aber bei den 99ers blickt alles in die Zukunft. Was derzeit besonders ins Auge sticht: Trainer Todd Bjorkstrand präsentiert sich als „anderer“ Mensch. War der Amerikaner im Vorjahr brutal streng und verkrampft, zeigt sich Bjorkstrand derzeit als „entspannte Autorität“. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich die Grazer – siehe Turniersieg in Poprad – auf dem richtigen Weg befinden. Die 15 Neuzugänge dürften das halten, was sie versprochen haben. Und dass Todd Bjorkstrand aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, sollte ebenfalls kein Nachteil sein. Zur Erinnerung: Rund zwei Dutzend Spieler haben das erste Jahr unter Bjorkstrand nicht „überlebt“.