Zum ersten Mal seit längerer Zeit war Jochen Pildner-Steinburg, der Präsident der Graz 99ers, wieder bei einem Match. Über Eishockey hatte er dennoch nicht wirklich Lust zu reden. „Was sollen wir viel machen?“, sagte er auf die Frage, ob es für die letzten paar Spiele um ein Play-off-Ticket eine Art „Notfallplan“ gebe. Und er hob irgendwie resignierend die Schultern. Die Frage, ob er endgültig des Eishockeys müde sei, beantwortete er wenig begeistert und nur beiläufig. „Ich bin generell müde“, sagte Steinburg.

Keine Stimmung

Eine Etage höher, auf dem Balkon des „Bunkers“, wo mit Ganahl und Verlic, Cuma, Zusevics und Unterweger die Verletzten aufgefädelt zuschauten, machten allesamt ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter. Und auf dem Eis, wo Olivier Latendresse nach fast vier Wochen erstmals wieder dabei war, zerspragelte sich dieser zwar. Aber dass er während seiner dritten Verletzungspause endgültig als Kapitän degradiert worden war, nicht wenige schüttelten den Kopf.


Und irgendwie wurde man den Eindruck nicht los, dass da im um diese Jahreszeit ohnehin saukalten „Bunker“ die Stimmung heuer noch frostiger ist. Dass hier noch jeder für jeden läuft und vor allem alle geschlossen für Cheftrainer Todd Bjorkstrand laufen, daran zweifeln auch von immer noch 2240 Leuten auf der Tribüne mehr und mehr.

Kein Konzept

Die Angriffe rollten zwar optisch recht gefällig, aber sie waren ein permanentes Drunter und Drüber, ohne viel Ordnung, alles dem Zufall überlassen. Chancen gab es kaum, lediglich einmal tauchte David Rodman (17.) alleine vor Linz-Keeper Michael Ouzas auf. Auch die Linzer waren nicht überragend, ihre Angriffe aber gefährlicher. Und als Andrew Kozek in einen Pass von Rob Hisey spritzte, das 1:0 (31.) erzielte, die Graz 99ers zeigten nicht einmal viel Reaktion. Als Sebastien Piche im Schlussdrittel nach nur 16 Sekunden von der blauen Linie traf, war die Sache erledigt. Die Saison wird es am 3. März wohl auch sein. Da ist die Hoffnungsrunde zu Ende. Und viel Hoffnung gibt es für die Graz 99ers in diesem Zustand nicht.

GERALD POTOTSCHNIG

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