Nicht nur die Höhe der Niederlage gegen Kanada, sondern vor allem die inferiore Leistung des DEB-Teams beim 0:10 am Sonntag in Prag gibt den Deutschen zu denken. "Bier trinken, Kopf freikriegen", war für Stürmer Christoph Ullmann das Rezept der Frustbewältigung.

"Wir haben vergessen zu kämpfen", meinte Bundestrainer Pat Cortina, der die peinliche Abfuhr zuvor meist mit versteinerter Miene von der Bande aus mit angesehen hatte: "Manchmal kann man einfach nichts mehr tun", sagte Cortina, der auch auf ein Time-out verzichtet hatte.

Cortina hatte für die WM 22 Ausfälle zu beklagen. Nicht alle von ihnen sind verletzt. Nach nur zwei WM-Spielen stellt sich in Deutschland daher auch die Frage, ob es glücklich war, mit einem arg geschwächten Trainer anzureisen. Der Vertrag Cortinas läuft nach der WM aus, eine Verlängerung ist nicht wahrscheinlich. Insgeheim werden Cortina - ob zurecht oder unrecht - auch die Absagen angelastet. Anfang April hatte er verkündet, dass die Nordamerika-Profis nach ihrem Saisonende alle zur Verfügung stünden. In Prag ist aus der NHL aber nur Tobias Rieder (Arizona) dabei.

Verbandspräsident Franz Reindl wollte vor der nächsten Partie am Dienstag gegen die Schweiz aber keine Panik aufkommen lassen. "Das war nur ein Spiel, das müssen wir jetzt abhaken. Wir haben drei Punkte, wir sind im Plan. Die Situation ist so, wie sie vorher auch war", erklärte Reindl. Abgerechnet wird am Schluss, nach dem letzten Spiel der Gruppenphase am nächsten Montag (11.5.) gegen Österreich.