Die Studie bestätigte, was die Erhebung des Verbraucherbarometers bereits erahnen ließ:

Fehlende Information. Zahlreiche Händler vernachlässigen ihre Informationspflichten. Diese betreffen den Zustand des Autos (Kilometerstand, Unfallgeschichte, CO2-Emmissionen), Instandhaltungskosten und Aufklärung über das Recht auf Gewährleistung. 21 bis 27 Prozent der Befragten gaben an, nicht darüber informiert worden zu sein; 12 bis 19 waren sich nicht sicher.

Garantie. 62 Prozent der Händler haben den Befragten eine Garantie angeboten. Den Mystery Shoppern wurde jedoch von weniger als einem Viertel der Gebrauchtwagenhändler erklärt, dass es sich dabei um ein Zusatzangebot zur Gewährleistung handelt, welche den Konsumenten ohnehin zusteht. Nur fünf Prozent haben von sich aus über dieses Recht Auskunft gegeben.

Hohe Problemrate. Die Rate an Problemen, die innerhalb eines Jahres ab Kauf des Gebrauchtwagens auftreten, ist sehr hoch: 41 Prozent waren mit mindestens einem Problem konfrontiert; zwei Fünftel der Komplikationen traten innerhalb eines Monats auf, drei Fünftel innerhalb von drei Monaten. Gleichzeitig gaben aber nur 27 Prozent an, dass ihr größtes Problem durch eine Garantie abgedeckt wurde.

Hohe Kosten. Die Behebung kostete die Konsumenten im Schnitt 518 Euro und 23 Stunden an Zeit. Auf ein Jahr gerechnet, waren das im EU-Raum Kosten zwischen 1,9 und 4,1 Millionen Euro.

Beschwerden. 62 Prozent der Konsumenten haben sich beschwert, die meisten direkt beim Händler. 44 Prozent haben eine kostenlose Reparatur, 16 eine zu günstigeren Konditionen bekommen. Aber 20 Prozent haben weder eine Rückerstattung, noch eine Reparatur, einen Ersatz oder notwendige Unterlagen erhalten. Besonders jene, die keine Garantie abgeschlossen hatten, gingen oft leer aus (35 Prozent).

Empfehlung. Die Studienautoren empfehlen allen Staaten, die Durchsetzung geltender Rechtsvorschriften zu verbessern. Informationspflichten, Recht auf Gewährleistung, Schutz vor unlauteren Geschäftspraktiken usw. sind EU-weit geregelt. Vereinheitlicht werden sollen die Details, die jeder Autohändler dem Kunden mitteilen muss sowie Qualitätsstandards und Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen gegen Betrug.