Ein prominenter Schauplatz ist heuer nämlich die Otto-Wagner-Kirche auf den Wiener Steinhofgründen, wo die Patienten des dort ansässigen Spitals und Pflegezentrums Gottesdienste feiern. In der "Langen Nacht" plant man im prachtvollen Jugendstilbau nicht nur Vorträge und Diskussionen über "Spiritualität und Seelsorge von Zeiten in psychischer Krankheit", sondern auch eine Kirchenführung mit "Clownin Gwendolin", die zum Gaudium der Gäste auch der Pressekonferenz einen Besuch abstatte.

Der Spaß soll ohnehin nicht zu kurz kommen bei der "Langen Nacht der Kirchen". Vor allem für Kinder hat man dem entsprechend wieder einiges im Programm, Erwachsene werden sich wohl am Wortwitz etwa eines "Preacher Slams" mit dem Titel "50 Shades of Pray" erfreuen.

Doch auch Ernsthaftes wird aufgegriffen: In der Deutschordenskirche spricht Regierungsberater Kilian Kleinschmidt über seine Erfahrungen als Leiter des weltweit zweitgrößten Flüchtlingscamps in Jordanien. Die Kirche St. Johann Nepomuk veranstaltet ein szenisches Theater zur Polarisierung der Gesellschaft.

Bischofsvikar Dariusz Schutzki sprach am Dienstag von einer zwölfjährigen "Erfolgsgeschichte" der "Langen Nacht", die international Verbreitung gefunden habe. So bleiben auch die tschechischen Kirchen am 10. Juni lange offen. Programmkoordinator Johannes Pesl betonte, das Programm knüpfe an "den Alltag in den Kirchengemeinden" an und entstehe aus deren täglicher Arbeit. Die "Lange Nacht der Kirchen" ist ein gemeinsames Projekt aller 16 im Ökumenischen Rat vertretenen christlichen Glaubensgemeinschaften.