Die ÖVP Burgenland hat am Mittwoch die SPÖ wegen deren internen Diskussionen kritisiert. Abgesehen von einer Obmanndebatte verstricke sich die SPÖ inhaltlich in Widersprüche, "auf Bundes- und Landesebene würden gegenteilige Beschlüsse gefasst", sagte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz.

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sorge auf Bundesebene "für Wirbel und Unmut" und bringe im Prinzip einen Spalt in die SPÖ hinein, stellte ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolf fest. Im Burgenland sei die rot-blaue Landesregierung seit Monaten im Amt - dennoch tue sich am Arbeitsmarkt, beim Bürokratieabbau und bei der Unterstützung für Wirtschaftstreibende nichts. Zudem sei die Asylquote wieder auf 98 Prozent gesunken, das Durchgriffsrecht könne damit erneut schlagend werden.

Auf die Frage, wie die ÖVP ihr eigenes Abschneiden bei der Bundespräsidentenwahl bewältige, verwiesen Sagartz und Wolf auf die Aussage von Landesparteiobmann Thomas Steiner, dass inhaltlich "nichts beim Alten bleiben" könne und dass sich die Volkspartei inhaltlich neu ausrichten müsse. "Und das ist im Hintergrund im Laufen", sagte Wolf.

Erfreulich sei für ihn, dass die ÖVP-Bundespartei diese Fragen in einem größeren Gremium diskutieren wolle - noch vor der Präsidentenstichwahl am 22. Mai. Die SPÖ versuche hingegen, "alles, um in irgendeiner Art und Weise einer Diskussion aus dem Weg zu gehen. Deswegen gibt es ja auch solche Turbulenzen", so der Landesgeschäftsführer.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster hat am Mittwoch Kritik der ÖVP an den parteiinternen Diskussionen zurückgewiesen: Die ÖVP lenke nur "von der eigenen Unfähigkeit ab" und solle lieber vor der eigenen Türe kehren. Während die SPÖ das Wahlergebnis ernst nehme, um daraus Schlüsse zu ziehen, scheine für die ÖVP trotz ihres historisch schlechtesten Wahlergebnisses "alles in Ordnung" zu sein.