Donald Trump also. Ein Immobilienmilliardär schickt sich an, der offizielle Kandidat der US-Republikaner für die Präsidentschaftswahl im kommenden November zu werden. Das gab es in den USA seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. General Eisenhower war der letzte konservative Bewerber (und später Präsident), der niemals zuvor ein politisches Amt bekleidete.

Aber der Soldat Eisenhower wusste wenigstens, dass die Welt komplex ist. Es ist ganz und gar nicht sicher, dass Trump das weiß. Besser als die Leitartikler der New York Times lässt es sich nicht beschreiben: Wer einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Und wessen Erfahrung auf Immobiliengeschäfte beschränkt ist, für den sieht eben alles aus wie eine Verhandlung über einen Mietvertrag.

Trump selbst hat das vor wenigen Tagen unter Beweis gestellt. Er sprach zur Außenpolitik, doch redete nur von seinem Verhandlungsgeschick. Seine Vorstellung, mit den Verbündeten der USA in der muslimischen Welt den Kampf gegen den radikalen Islamismus zu führen, aber gleichzeitig Muslimen die Einreise in die USA zu verweigern, ist nicht nur seltsam, sondern seltsam bizarr.

Ähnliches gilt für andere Regionen der Welt. Warum soll denn etwa China Einfluss auf Nordkorea und dessen Atomprogramm ausüben, wenn Trump zugleich mit Strafzöllen für chinesische Importe in die USA droht?

Der Gehalt solcher Äußerungen entspricht ungefähr dem Gehalt von Wunschvorstellungen. Verhandlungen zwischen souveränen Staaten laufen so nicht ab. Unglaublich eigentlich, dass Trump mit solchem Gebaren Erfolg als Geschäftsmann hatte.

Nun wenden Trump-Anhänger ein, dass ihr Kandidat schon lernen wird, wenn er erst einmal im Weißen Haus sitzt. Mag sein, dass es so kommen würde. Doch das Risiko ist zu groß, dass Trump in dieser Beziehung eine Lernschwäche aufweist. Ein Baumogul mag sich das vielleicht leisten können. Der Schaden trifft nur ihn. Ein Präsident der USA darf sich das nicht leisten.