Nach ihrem Erfolg bei der Parlamentswahl im Februar wollen die Reformer im Iran bei der Stichwahl an diesem Freitag ihre Position weiter festigen. Zur Entscheidung stehen noch 68 der insgesamt 290 Parlamentssitze.

17 Millionen Bürger sind wahlberechtigt

Laut Innenministerium sind 17 Millionen Bürger im zweiten Durchgang wahlberechtigt. Erste aussagekräftige Ergebnisse sollen am Samstagabend bekanntgegeben werden.

Beim ersten Wahlgang im Februar hatten die Reformer um Präsident Hassan Rohani beachtliche Erfolge gegen die Hardliner verbucht. In dem politisch wichtigsten Wahlbezirk Teheran gewannen sie alle 30 Sitze. Die gesamte politische Elite der Hardliner wurde in der Hauptstadt abgewählt.

"Versöhnung mit der Welt"

Das Atomabkommen mit dem Westen, die Aufhebung der lähmenden Sanktionen und Rohanis Politik der "Versöhnung mit der Welt" waren laut Beobachtern der Hauptgrund für den Erfolg der Reformer. Dazu kam ihr Bündnis mit dem moderaten Flügel der Konservativen. Anders als in den letzten drei Legislaturperioden entschieden die Konservativen sich gegen eine Koalition mit den Hardlinern.

Das Bündnis gewann neben Teheran andere Großstädte wie Isfahan und wird das neue Parlament dominieren, das am 28. Mai erstmals zusammentritt. Damit scheint auch der Weg für eine Wiederwahl Rohanis nächstes Jahr geebnet. Die Hardliners hoffen, mit einem ordentlichen Ergebnis bei der Stichwahl möglichst viel politischen Einfluss zu behalten.

Forciert Kooperationen in aller Welt: Hassan Rohani
Forciert Kooperationen in aller Welt: Hassan Rohani © AP