Bei den Bürgermeisterstichwahlen in Tirol hat am Sonntag nach Mittag in den ersten der 20 Gemeinden das Auszählen der Stimmen begonnen. Um 12.00 Uhr schlossen die Wahllokale in Tobadill und Bruck am Ziller ihre Pforten, in Trins, Stumm, St. Jakob in Defereggen oder Hainzenberg um 13.00 Uhr. In den restlichen konnte noch bis 14.00 bzw. 15.00 Uhr gewählt werden.

Eine erste Entscheidung gab es um Mittag in Bruck am Ziller. Dort setzte sich der Kandidat "Bürgerliste Bruck", Alois Wurm, gegen den Kandidaten der bisherigen Bürgermeisterliste durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 79,79 Prozent.

Lange Zeit war St. Jakob im Defereggen ein freiheitliches Unikum im mehrheitlich schwarzen Tirol - damit ist es mit Sonntag vorbei: Ex-FPÖ-Landesparteichef Abg. Gerald Hauer verlor die Stichwahl gegen seinen ÖVP-nahen Konkurrenten Ingo Hafele deutlich.

Hauser kam lediglich auf 38,38 Prozent der Stimmen. Im Gemeinderat ist die Hauser-Liste mit vier von elf Mandaten vertreten. Sein 26-jähriger Widersacher, der am Sonntag 61,62 Prozent der Stimmen erhielt, kann ebenfalls auf vier Mandate im Gemeinderat zählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 93,91 Prozent.

Rattenberg im Bezirk Kufstein hat künftig einen FPÖ-Bürgermeister: Bernhard Freiberger setzte sich in der mit 414 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) kleinsten Stadt Österreichs gegen seinen ÖVP-Kontrahenten, Amtsinhaber Martin Götz durch. Freiberger konnte 54,47 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,94 Prozent.

Die FPÖ stellt somit künftig in Tirol erstmals zwei Ortschefs - jenen in Rattenberg sowie in Jochberg im Bezirk Kitzbühel.

In 23 Gemeinden hatte bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 28. Februar keiner der Kandidaten die nötige absolute Mehrheit erlangt. In Hall, Mils und Westendorf verzichtete zwischenzeitlich aber jeweils einer der Kandidaten.

Wahlberechtigt sind 45.097 Bürger. Unter den 40 Bürgermeisterkandidaten finden sich drei SPÖ-, zwei FPÖ- und eine Kandidatin der Grünen. Bei den Restlichen handelt es sich überwiegend um Kandidaten der Volkspartei oder um Kandidaten von ÖVP-nahen Listen. In den verbleibenden Stichwahlen sind noch vier Frauen vertreten.