Es dränge sich der Verdacht auf, dass die Lehrerin, die Direktorin und der Landesschulinspektor auf dem Rücken der Kinder "Organisationspolitik betrieben" hätten. Im Prüfverfahren betreffend die "sitzen gebliebenen" Schüler hätten sich viele Beteiligte zu Wort gemeldet.

Laut Informationen der Volksanwaltschaft handelte es sich bei der betroffenen 3. Klasse nicht um eine leistungsschwache, "wie vom Pflichtschulinspektor bezeichnet". Vielmehr lägen Informationen vor, "dass die nächstfolgende 3. Klasse (damals noch 2. Klasse) nur aus elf Schülern bestanden hätte, weshalb man in der Schule bestrebt gewesen sei, die nächste Klasse 'aufzufüllen'", betonte Volksanwalt Peter Fichtenbauer. Er werde daher "neben der pädagogischen Qualität auch diesen neu aufgetauchten Aspekt durchleuchten". Das Ergebnis des Prüfverfahrens bleibe nun abzuwarten.

Fichtenbauer hatte am Donnerstag von neun "Sitzenbleibern" berichtet. Der zuständige Pflichtschulinspektor Franz Weinberger sprach auf APA-Anfrage von acht Fällen. Es habe sich an der Volksschule in der Waldviertler Gemeinde um eine "außerordentlich leistungsschwache Klasse vom Schuleintritt weg" gehandelt.