Die Krankenkassen rechnen bei einem Budget von insgesamt 17,2 Milliarden Euro für das heurige Jahr mit einem Verlust von rund 85 Millionen Euro. Diese aktuellste Prognose des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger liegt etwas besser als die vorigen, Grund dafür sind geringfügig höhere erwartete Beitragseinnahmen auf der einen und geringfügig niedrigere Ausgaben auf der anderen Seite.

85 statt 129

Im Sommer ist man noch von einem Gebarungsabgang von 129 Millionen Euro ausgegangen. Wurde im August bei den Beitragseinnahmen noch mit einer Steigerung von 3,5 Prozent gerechnet, waren es nun im November 3,6 Prozent. Auch bei den Ausgaben sieht es etwas besser aus, zum Beispiel wurde im August für die Medikamentenausgaben noch ein Plus von 7,2 Prozent prognostiziert, jetzt nur mehr eines von 6,4 Prozent.

Die jüngste Vereinbarung über die Verlängerung des Rahmenvertrages zur Begrenzung der Medikamentenkosten zwischen Sozialversicherung und Pharmawirtschaft ist übrigens noch nicht eingerechnet - die ist nämlich erstens noch nicht in trockenen Tüchern, da so gut wie alle in Österreich vertretenen Pharmaunternehmen dem Vertrag zustimmen müssen, und wirkt zweitens erst ab 2016.

Kärntner machen Gewinn

Von den neun Gebietskrankenkassen sollen heuer jedenfalls fünf ein Minus machen: Das größte wird für die Wiener GKK erwartet, nämlich 51,8 Millionen Euro. Die GKK Niederösterreich soll 26,5 Millionen Euro Verlust machen, die GKK Oberösterreich 22,3 Millionen Euro, die GKK Tirol 20 Millionen Euro und jene in Vorarlberg immerhin 6,7 Millionen Euro. Ausgeglichen bilanzieren werden laut Prognose die GKK Burgenland und Steiermark. Ein geringfügiges Plus von 0,7 Millionen Euro erwartet der Hauptverband für die Salzburger Gebietskrankenkasse, noch besser soll mit 5,6 Millionen Euro die Kärntner GKK liegen.

Bei den Berufskrankenkassen soll einzig die BVA mit minus 29,2 Millionen Euro rote Zahlen schreiben. Ein positives Ergebnis sollen dagegen die Eisenbahner/Bergbau-Kasse mit 0,5 Millionen Euro, die SVA der gewerblichen Wirtschaft mit 9,7 Millionen Euro und die SVA der Bauern mit 54,5 Millionen Euro erreichen.