Der frühere Vizekanzler und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger wird der neue Generaldirektor des in Wien ansässigen Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik (ICMPD).

Spindelegger, der im August des Vorjahres von seinen innenpolitischen Ämtern zurückgetreten ist, wird die Aufgabe im Jänner 2016 für fünf Jahre übernehmen, hieß es. Aufgabe des Ex-Parteichefs werde es sein, die strategische Ausrichtung der Organisation zu definieren.

Das Zentrum zeigte sich laut Aussendung erfreut, einen "hoch qualifizierten" neuen Generaldirektor ausgewählt zu haben. Spindelegger selbst erklärte, er habe das ICMPD immer für seine "ganzheitliche Strategie", die es beim Thema Migration benötige, bewundert. Der ehemalige Vizekanzler ist "geehrt", diese Organisation künftig leiten zu dürfen. In seiner Amtszeit will er unter anderem die Rolle des Zentrums als Think Tank stärken.

Spindelegger hatte nach seinem Rücktritt zwischenzeitlich als Präsident der Agentur für die Modernisierung der Ukraine fungiert. Laut ICMPD-Aussendung managt er aktuell ein Beratungsunternehmen.

Shortlist

Die Entscheidung für Michael Spindelegger als neuer Generaldirektor des Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik (ICMPD) ist nach einem Hearing gefallen. Es habe drei Kandidaten auf der Shortlist gegeben, erklärte Gabriela Abado, die das Zentrum übergangsweise leitet, zur APA.

Der frühere Vizekanzler und ÖVP-Obmann habe sich aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung beworben. Alle drei Kandidaten, die in die letzte Auswahl kamen, stammten aus der Politik bzw. europäischen Funktionärsebene, so Abado. Entschieden wurde von den 15 Zentrums-Mitgliedsstaaten schließlich nach dem Hearing. Gefragt war unter anderem "politisches Leadership".

Zum neuen Aufgabengebiet Spindeleggers zählten nun die strategische Ausrichtung, die Organisation und die  Netzwerke. Der Sitz der Organisation sei zwar in Wien, die Arbeit erfordere aber hohe Reisetätigkeit, erstreckt sich das Haupteinsatzgebiet doch auf Europa und die Nachbarstaaten, erklärte Abado weiters. Bei der Leitungsfunktion handle es sich um einen Vollzeitjob, keine Nebentätigkeit, so Abado. Der Ex-Parteichef tritt sein neues Amt mit dem Jahreswechsel an.