Oberhauser sprach von "qualifiziertem Dolmetschen und ein bisschen mehr", um die Ärzte bereits während des Wartens auf die Anrechnung ihrer Ausbildung einsetzen zu können. Viele Asylwerber seien traumatisiert, und es sei wichtig, ihnen Ansprechpartner in ihrer Muttersprache zur Verfügung zu stellen.

Auch bei den Voraussetzungen für die Anrechnung will sie Lösungen finden: "Was nutzt es, wenn sie keine Approbation kriegen, weil sie die deutsche Sprache nicht sprechen?" Im Alleingang will Oberhauser das allerdings nicht durchboxen. "Es ist ganz sicher die Kooperation mit der Österreichischen Ärztekammer zu suchen." Daneben soll dies auch auf der europäischen Ebene thematisiert werden.

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erläuterte, dass in erster Linie approbierte Ärzte aus verschiedenen Volksgruppen zur Versorgung der Flüchtlinge angesprochen würden. Für den nicht-medizinischen Bereich wie Beratung und Prävention bringe man in den Erstaufnahmezentren aber auch Mediziner ohne Anrechnung zum Einsatz. Bezahlt würden diese über Verträge mit den jeweiligen Betreibern der Flüchtlingseinrichtungen.

Auch in der Schlusserklärung der Minister aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein kommt dieses Thema zur Sprache. Man sei übereingekommen, zu diesem Thema einen fachlichen Erfahrungsaustausch zu etablieren. Daneben ging es um internationale Zusammenarbeit bei Themen wie Ebola und Masern, der Preisbildung bei Medikamenten und generell um den Austausch von Best-Practice-Modellen in der Gesundheitsversorgung.

Das Treffen fand bereits zum dritten Mal statt, erstmals war Wien Austragungsort. Im kommenden Jahr ist Luxemburg an der Reihe.