Die Lage auf Österreichs Bahnhöfen war am Mittwoch "sehr ruhig". Das sagte Michael Braun, Pressesprecher der ÖBB, der APA. Bis Mittwochvormittag kamen bereits "50 bis 60" Flüchtlinge am Westbahnhof an, sagte Martin Gantner, Pressesprecher der Caritas. Einige seien jedoch gleich in den Zügen sitzen geblieben und weiter nach Deutschland gefahren. Die Hilfsorganisation betreute gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen Familien und junge Männer.

Sachspenden wurden am Westbahnhof bereits seit Dienstag keine mehr benötigt. Die Caritas hat die Koordination der Hilfsmaßnahmen übernommen. Am Mittwoch wurden etwa freiwillige Helfer gesucht. Informationen dazu finden sich auf der Facebook-Seite "Wir helfen".

Planmäßiger Zugverkehr

Die ÖBB rechneten am Mittwoch mit einem planmäßigen Zugverkehr zwischen Budapest und Wien. Täglich verkehren zwölf Züge, sechs davon fahren nach München weiter. Rund 100 zusätzliche ÖBB-Mitarbeiter waren im Einsatz. Den Bundesbahnen wurde zugesichert, dass Überfüllungen der Züge künftig schon am Abfahrtsbahnhof Budapest verhindert werden, sodass die Übernahme der Garnituren am Grenzbahnhof Hegyeshalom rasch und reibungslos ablaufen kann.

Seit Mittwoch können laut ÖBB an den Bahnhöfen Informationsdurchsagen auch in arabischer und syrischer Sprache durchgeschaltet werden. Die Bahn betonte, dass die Fahrgäste nicht nach ihrer Herkunft oder ihren Reisemotiven unterschieden werden. Entscheidend sei, dass die Sicherheit im Bahnbetrieb gewährleistet und die Passagiere gültige Tickets haben. Für alle anderen Fragen seien hoheitliche Organe des Staates wie etwa die Polizei zuständig.

Gespräche mit Ungarischer und Deutscher Bahn

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bereiten sich derzeit wieder auf neue Flüchtlingszüge aus Ungarn vor. Es gebe Gespräche mit der Ungarischen Bahn und der Deutschen Bahn um "einen geordneten Vorgang" sicherzustellen, sagte ÖBB-Chef Christian Kern am Rande des Forum Alpbach zur APA.