Konkret ging der Bescheid an die zuständige Betreuungsfirma sowie das Innenministerium. Letzteres prüft ihn rechtlich. Die Sperre werde voraussichtlich Mittwoch in Kraft treten, hatte es bereits Ende vergangener Woche geheißen.

Maximal vier von neun Bundesländern erfüllen derzeit die Quote bei der Unterbringung von Asylwerbern: Wien und Niederösterreich nehmen weiterhin mehr Flüchtlinge auf als mit dem Innenministerium vereinbart (Stichtag 3. August), auch Vorarlberg liegt derzeit leicht im Plus. Laut eigenen Angaben erfüllt auch Salzburg seit kurzem die Quote, die Zahlen seien in der offiziellen Statistik des Ministeriums noch nicht enthalten.

Die der APA vorliegenden Daten aus den Bundesländern umfassen auch die fixen Einrichtungen des Bundes sowie die Zeltlager für Asylwerber und jene in Gebäuden der Polizei. Im überfüllten Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen befanden sich am Montag exakt 4.000 Flüchtlinge, ein großer Teil davon ist weiterhin obdachlos.

Im Burgenland sind derzeit 180 Flüchtlinge weniger untergebracht als mit dem Innenministerium vereinbart. Die Quotenerfüllung beträgt dort lediglich 88,33 Prozent. Kärnten hält bei 91,61 Prozent oder 250 Asylwerbern zu wenig. Die Steiermark liegt bei 91,85 Prozent, was 530 fehlenden Plätzen entspricht. Oberösterreich erfüllt nur zu 93,2 Prozent das Soll, dort sind es 519 Asylwerber weniger als ausgemacht. In Tirol liegt liegt die Quotenerfüllung bei 95,68 Prozent (167 fehlende Plätze).

In Salzburg sind es laut Ministeriumsstatistik 93,8 Prozent oder 177 zu wenig. Ein Sprecher von Landesrätin Martina Berthold (Grüne) teilte jedoch am Montag mit, man habe über das Wochenende noch 178 zusätzliche Plätze geschaffen. Damit beherberge man derzeit genau 2.861 Flüchtlinge und damit einen mehr als vereinbart. In der offiziellen Statistik von Montag waren die 178 zusätzlich geschaffenen Plätze noch nicht ersichtlich. Es dürfte sich um Übernahmen handeln, die noch nicht wirksam sind.

Zu den klassischen Übererfüllern zählt weiterhin Niederösterreich mit dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Im Land sind derzeit 1.569 Flüchtlinge mehr als vereinbart untergebracht, die Quotenerfüllung beträgt 118,02 Prozent. Wien nimmt derzeit 249 Asylwerber mehr auf, als es eigentlich müsste und erfüllt damit die Quote zu 102,64 Prozent. Leicht im Plus liegt nun auch Vorarlberg: 100,26 Prozent oder fünf Flüchtlinge mehr als vereinbart.