In den bilateralen Beziehungen sei die Kernenergie ein wichtiges Thema, betonte Rupprechter in einer Pressekonferenz. Er sehe im Zusammenhang mit dem Informationsaustausch "keinen Grund zur Kritik". Auch beim jüngsten Ereignis in Temelin sei noch in der Nacht eine Information erfolgt. Was ein Atommüll-Endlager angehe, habe er seine Bedenken bei einem grenznahen Standort ("kommt für Österreich nicht infrage") zum Ausdruck gebracht, sagte der Minister.

Brabec bezeichnete das Treffen als "Basis für eine neue Zusammenarbeit im Umweltbereich. Auch unterschiedliche Positionen setzen Offenheit voraus". In Fragen der Kernenergie sei sein Ministerium "nur mit einem engen Segment" beteiligt. "Wir beurteilen die Auswirkungen auf die Umwelt." Hauptzuständig sei das Handels- und Industrieministerium.

Mit dem Ausbau der Atomkraft sollen vor allem Braunkohlekraftwerke ersetzt und stillgelegt werden, verteidigte Brabec das staatliche Energiekonzept Tschechiens. Gleichzeitig soll auch der Anteil erneuerbarer Energie erhöht werden. Der Minister bezeichnete den Weg des Nachbarlandes als "sehr sorgfältig vorbereitet".

Für Rupprechter wie für Brabec "beispielhaft" ist die Kooperation im grenzüberschreitenden Nationalpark Thayatal-Podyji. Was erneuerbare Energie angehe, liege ein Angebot Österreichs auf verstärkte Zusammenarbeit vor, u.a. mit einer Expertise aus Niederösterreich. Auch eine gemeinsame Arbeitsgruppe in Umweltfragen wurde eingerichtet.