Die Wahlen im ersten Halbjahr 2015 (Landtagswahlen im Burgenland und der Steiermark, Gemeinderatswahlen in vier Bundesländern) haben leichte Verschiebungen beim Frauenanteil in der heimischen Spitzenpolitik gebracht. Mit der Landtagspräsidentin in der Steiermark gibt es nun wieder zwei Frauen in einer solchen Position, und im EU-Parlament herrscht erstmals Österreicher-Geschlechterparität.

Das geht aus einer Aufstellung des Instituts für Parlamentarismus des früheren ÖVP-Klubdirektors Werner Zögernitz hervor. Für die Verschiebung im EU-Parlament ist der Wechsel von Jörg Leichtfried (SPÖ) in die steirische Landesregierung verantwortlich. Die Tirolerin Karoline Graswander-Hainz rückte für ihn nach, damit steht es nun neun zu neun bei den Europaabgeordneten.

32 Prozent weibliche Landtagsabgeordnete

Von Österreichs 440 Landtagsabgeordneten (bis zur Wahl in der Steiermark waren es noch 448) sind 141 weiblich, das ist fast ein unveränderter Frauenanteil von 32,0 Prozent (vor den beiden Wahlen: 32,1 Prozent). In der Steiermark liegt der Wert bei 35,4, im Burgenland bei 22. Österreichweiter Spitzenreiter ist Oberösterreich mit 44,6 Prozent.

Auch wenn in der Steiermark die Zahl der Regierungsmitglieder von neun auf acht verringert wurde, liegt österreichweit die Zahl der weiblichen Landesregierungsmitglieder weiter bei 24, ihr Anteil bei 33,8 Prozent.

Verschiebung auch im Bundesrat

Die Landtagswahlen brachten auch eine Verschiebung im Bundesrat (je ein steirischer Sitz von SPÖ und ÖVP ging an die FPÖ), mit jetzt 16 von 61 Mandataren sank der Frauenanteil von 29 auf 26,2 Prozent. Im Nationalrat ist wegen des Wechsels von Norbert Darabos (SPÖ) in die burgenländische Landesregierung derzeit ein Mandat vakant. Mit 56 von 183 Abgeordneten beträgt der Frauenanteil 30,6 Prozent.

Insbesondere durch die Gemeindezusammenlegungen in der Steiermark ist die Zahl der österreichischen Gemeinden von 2354 auf 2100 zurückgegangen. In diesen gibt es nun 141 Bürgermeisterinnen (6,7 Prozent Frauenanteil).