Die SPÖ Burgenland ärgert sich über ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel: Dieser habe bei der 70-Jahrfeier der Tiroler ÖVP sinngemäß gesagt, "dass 1918 Südtirol zu Italien gekommen ist und zeitgleich das Burgenland zu Österreich - wie wir heute wissen, ein großer Fehler", so SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich, der den Rücktritt Blümls forderte. Blümel ortete eine "künstliche Aufregung".

Hergovich berief sich auf einen Bericht der Bezirksblätter. Was der ÖVP-Generalsekretär formuliert habe, sei "eigentlich unverzeihlich", sagte der Landesgeschäftsführer am Mittwoch in Eisenstadt vor Journalisten. Das Burgenland sei 1921 zu Österreich gekommen und nicht 1918. Das alleine zeige, dass Blümel offensichtlich nicht sehr gut recherchiert habe. Die SPÖ Burgenland fordere daher den "sofortigen Rücktritt" des ÖVP-Politikers.

Als "politisch letztklassig" und eine "Beleidigung für alle Burgenländer" bezeichnete SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos die Aussagen des ÖVP-Generalsekretärs. Darabos forderte "eine umgehende Entschuldigung" von Blümel und riet ihm: Lernen S' Geschichte, Herr Kollege."

"Die Nervosität und Aufgeregtheit in der SPÖ-Burgenland wegen der massiven Kritik gegen die rot-blaue Koalition ist offensichtlich noch deutlich größer als gedacht", reagierte Blümel in einer Aussendung. Anders sei "die künstliche Aufregung um eine satirische Aussage, die noch dazu falsch wiedergegeben wird, nicht zu erklären".

Tatsächlich laute das kritisierte Zitat: "1918 ist Südtirol zu Italien und das Burgenland zu Österreich gekommen. Dass das eine keine gute Idee war, wissen wir seit langem. Beim anderen sind sich seit letzter Woche einige auch nicht mehr so sicher", berief sich der Generalsekretär auf den ÖVP-Pressedienst. Dass dies "eine satirische Bemerkung zu den innerparteilichen Problemen der SPÖ" gewesen sei, dürfte "wohl für jeden Beobachter der österreichischen Innenpolitik vollkommen klar sein".

Ähnlich wie Blümel argumentierte ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. "Die SPÖ Burgenland versucht verzweifelt, von den internen Problemen rund um den rot-blauen Regierungspakt abzulenken", so Wolf in einer Aussendung.