Seit beinahe zwei Jahren werden in der Mozartstadt immer wieder rechtsextreme Straftaten verübt. Zu Beginn wurden zahlreiche "Stolpersteine", die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, beschmiert. Für einen Teil der Beschmierungen wurden inzwischen zwei junge Männer verurteilt. Doch die Serie der Schmieraktionen riss nicht ab. Betroffen waren neben den "Stolpersteinen" unter anderem auch Parteizentralen, das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten, die Synagoge oder ein Winter-Notquartier der Caritas.

Nach dieser Häufung rechtsextremer Vandalenaktionen hat die sozialdemokratische Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer zu Jahresbeginn eine Initiative des Protests gestartet. "Wir wollen diesen Geist nicht in der Stadt haben und ein klares Zeichen setzen, dass er keinen Platz hier hat", sagte sie bei der Präsentation von "#88gegenrechts!" Genau die Transparente der Bewegung wurden seither wiederholt heruntergerissen und zerstört.

Nach den letzten derartigen Beschädigungen am Müllnersteg erhielt die Polizei allerdings eine Personsbeschreibung. Sie leitete daraufhin eine Fahndung ein und hielt in den frühen Morgenstunden des 10. Juni einen 39-jährigen Österreicher an, auf den diese Beschreibung zutraf. Es handelt sich um einen Einzeltäter, der diese Straftaten auch zugab. Darüber hinaus gaben sich der Ermittler aber am Donnerstag noch bedeckt.

Die Frage, ob der Verdächtige für die gesamte Palette an ungeklärten rechtsextremen Straftaten infrage kommt, beantwortete Polizei-Sprecherin Irene Stauffer nicht. Dies sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Nach deren Abschluss werde man die Öffentlichkeit bei einem Pressegespräch informieren, dieses werde voraussichtlich kommende Woche stattfinden.