Am Montag sind weitere Flüchtlinge von den Erstaufnahmestellen in die kürzlich errichteten Zeltlager überstellt worden: Von Traiskirchen aus kamen 60 weitere Personen nach Salzburg in Zelte, womit die Vollauslastung erreicht wurde. Auch in das Ersatzquartier in Wien Erdberg kamen weitere 83 Personen, hieß es aus dem Innenministerium.

In Wien Erdberg waren per Montagnachmittag dann 235 Flüchtlinge untergebracht. Nach Salzburg kamen aus der Erstaufnahme Traiskirchen weitere 60 Asylwerber. Die Zelte in Salzburg beherbergen nun 96 Personen, die Vollauslastung wurde erreicht. Nach Linz in die Zelte bei der Polizeidirektion wurden 15 Personen überstellt, hier sind nun 68 Menschen untergebracht. Keine Überstellung gab es in die Zelte in Thalham, hier waren zuletzt 72 Asylwerber einquartiert.

Laut Innenministerium befinden sich in Österreich aktuell rund 35.000 Menschen in Grundversorgung. 3.800 Personen davon werden vom Bund versorgt. 1.000 von ihnen werden nur deshalb noch vom Bund versorgt, weil die Bundesländer noch keinen Platz für sie anbieten können.

Kasernenstandorte

Ob Flüchtlinge verstärkt an Kasernenstandorten untergebracht werden können - das wird derzeit noch vom Verteidigungsressort geprüft. Bis spätestens Mittwoch soll ein Ergebnis vorliegen, hieß es am Montag.

Vom Verteidigungsministerium wird aktuell noch geprüft, an welchen Standorten eventuell Flüchtlinge untergebracht werden können. Grundsätzlich wurde festgehalten, dass das Bundesheer derzeit über keine leer stehenden Kasernen verfügt. Es müssten daher einzelne Gebäude oder ganze Liegenschaften geräumt werden.

Zu prüfen ist unter anderem die aktuelle und geplante Belegung einer Kaserne für den Zeitraum von etwa einem halben Jahr und die Dauer der Verfügbarkeit. Auch die bauliche Eignung der Liegenschaft wird gecheckt, etwa ob einzelne Gebäude abgetrennt werden können, soll doch der militärische Dienst nicht beeinträchtigt werden. Geprüft wird auch, ob am Gelände Schießübungen stattfinden oder Waffen gelagert werden.

Unterkünfte

Grundsätzlich ausgeschlossen für die Flüchtlingsunterbringung sind Kasernen in Vollnutzung wie beispielsweise jene in Güssing oder jene, wo es nur Amtsgebäude, aber keine Unterkünfte gibt. Das Bundesheer bietet Flüchtlingen bereits jetzt eine Herberge: Aktuell sind in der Tilly-Kaserne in Freistadt rund 100 Personen und in der Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg rund 250 Asylwerber untergebracht.

Widerstand

Vorauseilender Widerstand kommt wieder einmal aus Linz, weil die Kaserne in Ebelsberg ein weiteres Mal als mögliche Quartier-Option genannt wurde. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) meinte dazu in den "Oberösterreichischen Nachrichten": "Wenn das passiert, komme ich mit einer Unterlassungsklage."