Zum Auftakt pflanzten die Kandidaten bei strahlendem Wetter nach dem Motto: "Das Burgenland kann mehr - Wir pflanzen Bio, keine Leut" drei Apfelbäume. Wo die Grünen die Chance erhalten hätten, etwas zu verändern, sei der Zuspruch auch weitergewachsen, sagte Glawischnig, die Bildung und leistbare Mobilität als zentrale Themen ansprach. Die Bundessprecherin forderte auch im Burgenland das 365 Euro-Ticket für Öffis.

Der Frauenanteil von 19 Prozent im Burgenland-Landtag veranlasste sie zur Frage: "Warum ist es nicht möglich, hier eine g'standene Vertretung für die Frauen auch im Landtag sicherzustellen?"

Proporzbesetzung und Parteibuchwirtschaft im Schulwesen sei ein Problem, das auch im Burgenland "endlich angegangen" werden müsse: "Also weg mit dem Proporz, raus mit dem Parteibuch aus der Schule", appellierte Glawischnig. Die Grünen würden diese Probleme "sehr ernst" nehmen: Deswegen sei Rot-Schwarz "auch fürs Burgenland" keine Lösung.

Spitzenkandidatin Petrik erinnerte an die Fabel von zwei Fröschen, die in einen Milchtopf fallen und so lange strampeln, bis sie dadurch Butter anrühren: "Nach der letzten Landtagswahl haben wir uns mitunter ein bisschen auch wie in so einem Milchtopf gefühlt und haben schauen müssen, wie wir über die Runden kommen und haben angefangen, zu strampeln."

Die Landessprecherin sieht ihre Partei im Burgenland seit der Gemeinderatswahl 2012 im Aufschwung. Von ihrer Jobtour, bei der sie zehn Monate in verschiedenen Berufen arbeitete, nehme sie sehr viel mit - "auch ein ordentliches Paket an Aufträgen und Erwartungen."

"Wir machen genau das, was so vielen Menschen im Burgenland ein großes Anliegen ist", erklärte Petrik: "Wir kämpfen für eine saubere Umwelt, für beste Bildungschancen und für neue Ideen und wir praktizieren einen neuen Stil in der Politik. Und den hat das Burgenland auch dringend nötig."

Für viele Menschen sei es "unerträglich", dass an erster Stelle "immer der Schlagabtausch zwischen Rot und Schwarz steht". Und "die Blauen und ihre Abkömmlinge" würden "überhaupt nur den Kampfstil" kennen: "Das hängt den Leuten zum Hals raus", meinte die Spitzenkandidatin.

Die Landessprecherin ortete im Burgenland "ein Machtgehabe sondergleichen, in dem Menschen eingeschüchtert werden, die nicht die Linie des Herrschenden mittragen". "Gegen diese Art, Politik zu betreiben, wehren wir uns", sagte Petrik und appellierte: "Diejenigen, die wollen, dass wir laut und nachdrücklich unsere Stimme erheben, müssen uns dafür ihre Stimme geben."